Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 15. Juli 2008
397.
Die Chefin saß mit der Kreativleitung im "Bistro" - heute vor allen anderen - denn sie wollte mit dem Rat der Freundin klären, wie genau nun die Umstrukturierungen mitgeteilt werden sollten, sie einigten sich darauf, dies alles gleichsam auf Probe einmal laufen zu lassen wie in der Krisensitzung besprochen, um dann in der nächsten offiziellen Sitzung Veränderungen zu Protokoll zu geben und zu befestigen, und bevor sie sich auf den Weg ins je eigene Büro machten, seufzte die Kreativleitung noch, wie schwer es ihr falle, diesen so kühn übernommenen Auftrag abzuschließen, sie habe nun alle Information zusammen, aber wann immer sie sich hinsetze, um zu schreiben, kämen nur Sätze heraus wie: "Herr X ist ein guter und energischer Mann, der sich insbesondere auf die Kunst, jemanden zu brechen und diesem dann vorzuhalten, daß er sich so gebrochen verhalte, hervorragend versteht," und so etwas, so wahr es vermutlich sei, könne man doch unmöglich schreiben, und sie raufe sich die Haare, schimpfe manchmal ein wenig mit ihrer Assistentin, vernachlässige Mo (apropos, haben wir noch Äpfel, ich wollte ihr doch welche mitbringen) und denke, ach wie gern würde ich doch viel lieber jemanden loben, den ich gern lobe, weil mir das Herz voll ist, stattdessen nun also diesen, und die Chefin sagte, ich kenn dich, das wird schon, wenn es gar nicht mehr geht, maul dich bei mir aus, ärger den Buchhalter und mach dich dann über ihn lustig, am Ende wird ein Text dastehen, der den Anforderungen entspricht und trotzdem wahrhaftig ist und etwas Gutes für Y bewirkt, ich bin sicher, und die Kreativleitung schaute sie dankbar an und dachte, ja, es ist doch gut, daß sie jetzt Chefin ist, so könnte einen doch sonst niemand aufbauen, und sie goß noch etwas Ahornsirup über Mos Apfelscheibchen und konnte schon wieder pfeifen, als sie in ihr Büro ging.
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8 Kommentare:
Ach, und ich muß es wieder ausbaden, ja?
Das ist wirklich nicht fair, aber ich bin sicher, das war nur eine Anspielung der Chefin auf den letzten Eintrag, ist trotzdem fies, wir sollten überlegen, wie wir das jetzt wieder...
Mal ein BISSCHEN weniger korrekt wäre entschieden lustiger, Herr Demokratiebeauftragter!
Außerdem bin ich doch auch noch da, warum sagt ihr nicht gleich, sie soll ein bißchen auf mir herumhacken?
Hier wird nicht gehackt, außer in die Tastatur!
Ach ja, den gibts ja auch noch, was ist überhaupt mit all den Warten, müssen die organsiert werden?
Wie wäre es mit einem Organisationswart?
Wasserkopf, Wasserkopf!
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