Mittwoch, 9. Juli 2008

391.

Es haben sich also unversehens und sozusagen stillschweigend die Türen der EinSatzLeitung wieder geöffnet, bemerkte die Kreativleitung zum gebündelten Mo, als sie die Räumlichkeiten betrat, und sie ging über den Flur an den offenen Türen des "Bistro" und mancher Büros vorbei, erhielt zwischendurch vom Praktikantenschreibtisch den Zuruf, daß alle, wie er sich ausdrückte, wichtigen Leute zur Krisensitzung wegen der Abteilung Öffentlichkeit im Chefinnenbüro seien, daß die Luft rauche und man sich auf was gefaßt machen könne, und die Kreativleitung sagte, ach ja, und ging in ihr Büro, bettete Mo auf ihr Fell und legte sich selbst kurz auf den Teppich, um sich setzen zu lassen und in irgendeine Ordnung zu bringen, was sie bei ihrem Besuch im Hause des ehemaligen Chefs über den Herrn Y und durch den Herrn Y und von dem Herrn Y in Erfahrung gebracht hatte, und sie hoffte, jenes Unheimliche, das im ehemals cheflichen Haushalt durch die Anwesenheit des schweigsamen und untätigen Herrn Y sich schon ausgebreitet hatte, hier in der EinSatzLeitung wieder abzulegen, aber unterwegs hatte sie vor allem das Gefühl beklommen, daß du nichts, aber auch gar nichts verstehst, wenn du nicht sehr genau hinschaust (und auch dann noch viel zu wenig), und daß Herr Y vielleicht recht hatte mit seinem furchtbaren Schweigen als letzter Zuflucht, weil was immer du sagst doch so falsch sein oder ankommen kann, immer sucht sich etwas, das du glaubst nicht verraten zu dürfen, einen Ausweg, der dann in falsche Hände geraten und dort Falsches anrichten kann, du verletzt so, wem du nur Freundliches sagen willst, und schmeichelst, wem du nicht schmeicheln willst, und je mehr du gezwungen wirst, deine Worte zu kontrollieren, desto schlimmer wirds, so daß man doch verstehen müsse, wie ein Mann, der hinter sich hatte, was Y hinter sich hatte und offenkundig zur Floskelproduktion keine Begabung, sich eben weitestgehend einschwieg; was sie dann aber nicht verstand, war, wieso er so gelächelt hatte, als sie sein Zimmer betreten hatte, gelächelt, als wäre er trotz allem völlig frei.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hat er denn gesprochen?

Anonym hat gesagt…

Nach einer Weile ja, und das auch völlig frei.

Anonym hat gesagt…

Wo ist dann das Problem?

Anonym hat gesagt…

Immer bei dem, der fragt.

Anonym hat gesagt…

Schnarch.

Anonym hat gesagt…

Es sieht nicht so aus, als würde an meinem Auftrag gearbeitet.

Anonym hat gesagt…

Die Abteilung Ö wird Sie demnächst informieren, wir sind durchaus in der Zeit.

Anonym hat gesagt…

Glaub ich nicht.

Anonym hat gesagt…

Wir sprechen uns.

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