Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Mittwoch, 18. März 2009
643.
Während im Büro der Chefin diese selbst, der Demokratiebeauftragte und Karomütze sich über eine Note nach Madagaskar abstimmten (ein ganz normaler Prozeß, würde man sagen, aber Karomütze hatte nicht nur Feuer gefangen an der Schönheit der Namen, sondern außerdem wurde der Demokratiebeauftragte fast wieder zu einem Militärfan angesichts der Nachricht, daß das madagassische Militär von sich aus abgelehnt hatte, eine Militärregierung zu bilden, als es dies durchaus gekonnt hätte, und dank dieser geballten Begeisterung herrschte im Chefinnen-Büro ungewöhnlich gute Stimmung), brach im "Bistro" ein schwerer Streit aus zwischen dem klitzekleinen Forschungsminister und der Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse, in dem die letztere sagte, die Kreativleitung sei entsetzlich eingebildet und glaube neuerdings, ihrer Zeit voraus zu sein, welcher sie in Wahrheit hoffnungslos hinterherhinke, worauf der klitzekleine Forschungsminister nicht anders zu antworten wußte als durch eine in nöligem Tone vorgebrachte allgemeinste Ansprache über Zeit und Zeiten, Epochensprünge und andere Merkwürdigkeiten, und als sie eben beschlossen hatten, die allgemeinste Verteidigung zu Rate zu ziehen, kam statt ihrer die Kreativleitung selbst zur Tür herein, ein noch sehr verschlafen aussehendes Mo auf ihrer Hüfte tragend, und sehr erstaunt angesichts der schlechten Stimmung, die anscheinend durch des Forschungsministers zugegeben etwas langatmige Vorträge bei der Minderheitlerin mit der blauen Bluse und den ewig rotgeränderten Augen ausgelöst wurde, und sie setzte das Mo neben den Forschungsminister auf den Tisch, schnappte sich die widerstrebende Minderheitlerin und verwickelte sie auf dem Weg zum Kaffeeautomaten in ein Gespräch über das beste Material für eine Bluse, zu tragen in der Übergangszeit.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
6 Kommentare:
Übergangszeiten sind furchtbar, man weiß wirklich nie, was man anziehen soll.
Eure Sorgen möcht ich haben.
Ich dächte, er hätt sie schon.
Ihr seid alle zynisch.
Ich kann heute nicht kommen.
Sie könnten sich ja auch mal alle über die Sonne freuen!
Kommentar veröffentlichen