Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Sonntag, 6. April 2008
(2)97.
Die Stimme der Chefgattin schien vor sogenannter "Behutsamkeit" nachgerade zu stinken, als sie sagte, man müsse doch auch einmal eine Sache auf sich beruhen lassen können, aber dennoch mochte sie für die Erregung ihres Gatten angesichts des EinSatz-Verhaltens von Amnesty recht damit haben, daß ein freundwilliges Zuwarten dann und wann auch denjenigen, auf den man da wartet, auf bessere Gedanken bringen könne - im übrigen gab es ja nicht nur eine Interpretationsmöglichkeit, und daß man nie die beste ausschließen soll, fand schließlich auch der Chef selbst, der guten wie bösen Narzissmen gegenüber mindestens sobald er zu denken anfing durchaus eine Abneigung entwickeln konnte, und so zog er es vor, seine moderate Aversion gegen die Behutsamkeit herunterzuschlucken und fragte lieber, was eigentlich aus jener oppositionellen Dame in Birma oder Burma geworden sei, die so lange in Hausarrest sich befunden habe.
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10 Kommentare:
Muß natürlich befreit werden, ist doch klar. Oder isse schon?
Ich finde, man kann jetzt nicht einfach alle Leute befreien, man muß auch was über die sagen, die sie gefangen halten oder "wir kriegen dich" schreien, und über die, die sich indigniert abwenden, wenn den Schreihälsen das Handwerk gelegt werden soll, weil sie irgendwelche Komplikationen fürchten.
Und ich finde nicht nett, wie hier heute über unser Haus geredet wurde.
War auch nicht nett, geb ich ja zu, ich hatte mich nur so in die Idee vergafft, daß eine Tonlage stinken könne, und dann dachte ich noch an die Bürgermeistertugend der Behutsamkeit bei einem der Großphilosophen.
Und ich finde, man muß mehr über die tapferen Leute sagen, die doch energisch gegen die Gefangenhalter und "wir kriegen euch" Schreier auftreten, das kann doch alles nicht wahr sein.
Noch viel mehr kann wahr sein und ist es dann auch, schlimm genug.
Und warum redet keiner über Tulpen und Schnee?
Weil wir erstmal was zitieren müssen: "Wenn jeder gedankenlos mitschwimmt in dem, was alle andern tun und glauben, dann stehen die Denkenden nicht mehr im Hintergrund, denn ihre Weigerung ist nicht zu übersehen und wird damit zu einer Art Handeln;" das muß doch manchmal zitiert werden.
Was soll das hier werden?
Übernachten, weiter nichts, oder überwintern oder so.
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