Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Donnerstag, 17. April 2008
308.
Der Kwaliteitswart fing den Gruß auf, lächelte, als er ihn erwiderte (bei dieser Gelegenheit sei an die Adresse des Chefs und seiner Gattin darauf hingewiesen daß die Kreativleitung schließlich selbst wie fast alle in der EinSatzLeitung keinen Namen trug, der über ihre Funktion hinauswiese, wir gehen aber davon aus, daß sie irgendwo einen hatte, und daß der Kwaliteitswart sie zur Begrüßung mit demselben möglicherweise auch durchaus angeredet haben könnte) so freundlich wie meistens, wenn er irgendwo einen Raum betrat, sah sich nach Mo um, um auch hier eine angemessene Begrüßung zu leisten, warf sich in das Sofa, das in einer Ecke des Raumes stand, und sagte, er sei eigentlich nur gekommen, um einen Kaffee zu trinken und zu plaudern, die letzten Arbeiten seien ja öfter mal zu seiner Zufriedenheit gewesen, man habe ihm erzählt, welche Problemberge ins Haus stünden, er werde natürlich stets gern seinen Rat geben und... du lieber Himmel, in Wahrheit ist er einfach nur arrogant, dachte die Kreativleitung, Wart ist Wart, ob holländisch oder nicht, aber Wart ist eben auch Wart, warten wir also mal ab, was noch so kommt, und irgendwie entspann sich dann eben doch so etwas wie ein kleines freundliches Gespräch, in dem beide so taten, als schauten sie nicht dann und wann auf den Wandteppich, sondern wären voll und ganz aufeinander konzentriert, denn so gehört sich das schließlich, wenn ein Gespräch schon so ausdrücklich nur das sein soll, und Mo lief eine Weile ganz zufrieden im Büro herum, hüpfte hierhin, warf da etwas ein, zupfte an den Fransen des Wandteppichs, verschwand für einen Augenblick unter dem Drehstuhl, tauchte plötzlich aus einer entfernten Ecke wieder auf und bat schließlich heitersten Gesichts darum, daß man ihr die Tür öffne, sie müsse mal in die Küche und nachschauen, ob es schon wieder Ahornsirup gebe.
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