Donnerstag, 24. April 2008

316.

Der Buchhalter, der unterdessen wieder buchhielt wie gehabt, (er hatte in einer seiner One-Nights eine Begegnung erlitten, die zwar wie alle vorher mit einem selbstgerührten Ei verabschiedet worden war, dann aber doch irgendeinen absurden Widerhaken in ihm hinterlassen hatte, einen hochabsurden, wenn er so recht darüber nachdachte - und also zog er es über 14 Tage vor, nicht darüber nachzudenken und wieder in gewohnter Strenge buchzuhalten) nahm am Freitagmorgen auf dem Weg zu seinem Büro einen kleinen Umweg über das "Bistro" wie es seine Gewohnheit war und fand dort zu seiner nicht geringen Ueberraschung die Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse in einem lebhaften Gespräch mit keinem anderen als dem Chef vor: der Chef war tatsächlich wieder aufgestanden und ins Büro gegangen, hatte sich aber anscheinend vorgenommen, einmal unter die Leute zu gehen als wäre er einer von ihnen, und er hatte sich über sein krawattenlos getragenes blaues Hemd ein sehr saloppes Sakko gezogen, was freilich an ihm immer noch ziemlich elegant aussah, und sogar seine üblicherweise etwas ungesund gerötete Gesichtshaut wirkte an diesem Morgen oder im Licht des "Bistro" irgendwie weniger gezeichnet von erhabener Kränklichkeit, und seine Miene war etwas zwischen besorgt und amüsiert, je nachdem, was die Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse, die sich über irgendetwas sehr ereiferte, ihm gerade zu sagen schien (und wenn wir jetzt tiefer in dieses Gespräch einsteigen wollen, wenn ich mich gar noch dazu setze, sagte sich der Buchhalter, dann werden wir wohl kaum ohne eine längere Passage auf der B-Ebene auskommen).

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