Sonntag, 13. April 2008

304.

In der Nacht zum Sonntag erwachte die Gattin des Chefs von einem lauten Stöhnen ihres Gemahls, der in ungewohntem Abstand zu ihr im gemeinsamen Bette lag und rot angelaufen war, und sie war sehr besorgt, denn der Jüngste war er nicht mehr, und besonders gesund gelebt hatte er auch nie, und in letzter Zeit fiel doch auf, daß er sehr viel weniger herumreiste als früher, und so weckte sie ihn, ermunterte ihn zu einem kleinen nächtlichen Spaziergang durch die Wohnung, bei dem er sich wieder zur vollen Höhe aufrichtete und durchatmete, und zu einem Glas Wasser, was er alles unwillig knurrend, aber willig handelnd mitmachte, und als sie sich wieder niederlegten und sich aneinanderdrückten wie sie es seit Jahrzehnten gewohnt waren (eine Gewohnheit, welche die ihren Mann stets begleitende Gattin oft mit vielen seiner Launen und Poltereien versöhnte, vorausgesetzt, sie bekam dann auch mal ein paar Tage und Nächte für sich ganz allein), rollte sich die Gattin recht bald wieder etwas zur Seite weg und begann darüber nachzudenken, wie sie ihm an den Verstand bringen könne, daß es Zeit sei, ans Abdanken zu denken und eine Nachfolge aufzubauen, und sie meinte, das würde ein schwieriges Stück Arbeit werden.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und wer wird heute befreit?

Anonym hat gesagt…

Na der Chef, von seiner Verantwortung!

Anonym hat gesagt…

Und wenn er nicht will?

Anonym hat gesagt…

Und was macht so eine Chefgattin ganz allein?

Anonym hat gesagt…

Vermutlich anderes als man sich naseweiserweise so vorstellt in Ihrer Generation, Kindchen.

Anonym hat gesagt…

Man stellt sich nichts vor, das ist die Sache, über Buchhalter und Gattinnen redet man nicht, wenn sie gut sind, und im Grunde ist es auch besser so.

Anonym hat gesagt…

Wir wollen es nicht übertreiben mit dem Zweiffel, Herr Kollege.

Anonym hat gesagt…

Also machen wir mal Buchhalter und Chefgattin zu Stars, nachdem wir schon den Security Guy ganz nach vorn gebracht haben (die Karomützenindustrie boomt doch inzwischen ebenso wie die Sonnenbrillen- und die Globenbranche), das ist eine echte Herausforderung.

Anonym hat gesagt…

Und das war jetzt ein Satz, zu dem man nur noch den schlechten Schauspieler braucht, um ihn in irgendeinem Fernsehdrehbuch ganz übel rauszubringen, also bitte, meine Lieben, etwas mehr Kwaliteit!

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