Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Sonntag, 13. Januar 2008
(2)13.
Auf dem Weg zum „Bistro“ hörte Mo gleich wieder alles, was in den letzten Tagen aus den einzelnen Bürotüren gedrungen und als Klangrest in der Luft hängen geblieben war, wobei sie die von der Assistentin K erfundenen Worte des Esels am lustigsten fand (jedenfalls bis sie daran denken mußte, daß es allzu vielen Eseln eben nicht möglich ist, wegzuspringen, so daß die am Ende leider doch zusammenbrechen, sie pustete diesen Gedanken, der sie leicht wieder hätte niederschmettern können, schnell beiseite, um doch noch ihr Ziel zu erreichen), und nach einer Weile beharrlichen Tippelns kam sie tatsächlich im „Bistro“ an, wo der Minderheitler mit den grünen Borsten sie schon erwartete, denn auch er hatte große feine Ohren und hörte gut, das Halleluhjaah zumal hatte ihn bei seiner Apfelmahlzeit überrascht, und nachdem er selbst schon vorher den Honig aufgegessen hatte, war ihm die Idee gekommen, er könne wenigstens den Apfelteller von der für Mo ja viel zu hohen Theke holen, eine Idee, die weitere nach sich zog: so empfing er das kleine Wesen, das trotz seiner schon sehr hungrigen Augen so munter und zufrieden dreinschaute (es war wohl der Stolz, den Weg in die Küche allein geschafft zu haben, der Mo um die immer noch hochknochigen Wangen lichterte), schon mit einer Untertasse, auf der er ein paar Apfelscheibchen mit Ahornsirup angerichtet hatte, und er lachte von einem Ohr zum anderen mit der begeisterten Mo, die sogleich vergaß, daß sie eigentlich schnellstens wieder ins Büro der Kreativleitung zurück gewollt hatte, und nun lieber für den Augenblick beim Minderheitler blieb, um vor seinen erfreuten Augen seine freundliche Wohltat mit Genuß zu verspeisen.
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12 Kommentare:
Träumt ihr ruhig weiter da, ich bin einer heißen Sache auf der Spur, da werden einige Leute noch sehr staunen, und wenn der Chef nicht angeordnet hätte, daß die EinSatzLeitung ohne ein wiederhergestelltes Mo nichts unternimmt, würde ich sagen, kommt aus der Küche, aber na gut, soll sie erstmal futtern, was macht denn eigentlich die K-Leitung?
Schnarch.
Ist ja wunderbar, daß du Dinge herausfindest, mein Lieber, aber Aktionen werden nun tatsächlich weder von dir noch vom Chef allein bestimmt, es gibt noch einen Sitzungsturnus und Abstimmungesverfahren.
Ich glaube, wir brauchen doch noch einen General.
Prust, da denke ich ja an eine alte Putzmittelreklame, was soll der Genral denn machen?
Recht gründlich aufräumen, zum Beispiel.
Das ist jetzt aber reichlich infantil, was und wie hier über Mo erzählt wird, die Kreativleitung soll mal lieber wieder aufwachen, würde ich sagen.
Papperlapapp, Wiederbelebungen sind genau so, man lasse die in ihrem "Bistro" in Ruhe mit verschmockter, fast immer falsch durchmoralisierter Psycho-Aesthetik, und warte ab, was passiert, wenn sie wieder herauskommen.
Kann man auch noch ins "Bistro"?
Ich bemerke mit Genugtuung, daß wirklich alle sich daran halten, dem Bistro seine grünen Anführungsstrichlein zu lassen.
Alle, ja, bis auf einen gewissen selbsternannten, angeblich darüber erfreuten Diskurswart.
"Diskurswart," wenn ich bitten darf.
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