Samstag, 12. Januar 2008

(2)12.

Mo mußte sich also selbst aufmachen und mit ihren kleinen dürren Beinchen zum „Bistro“ tippeln in der Hoffnung, dort ein Stück Apfel und etwas Honig zu finden, und in der Befürchtung, unterwegs von irgendwelchen Chefs oder Beauftragten oder Abteilungsleitern oder Praktikanten oder wilden jungen Kolleginnen und Kollegen oder von irgendwelchen Gattinnen, die auf der Suche nach ihren Ehehälften waren, zertrampelt zu werden; es war das erste Mal, so schien ihr (in Wahrheit war es nur das erste Mal seit ihrer Gefangennahme und allem, was darauf und daraus gefolgt war), daß sie nicht im Bündel herumgetragen wurde, sondern selbst ihre winzigen Füßchen voreinander setzte, den karierten Schal nun als einen Umhang fest um sich ziehend, und sie war sehr erstaunt, daß sie auf dem leeren langen Flur tatsächlich die paar Zentimeterchen, die ihr Körper in die Luft ragte, aufrecht und gerade halten konnte, aber ja, es ging, es ging, sie ging, halleluhjaah, sie ging!

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Irgendwelche Gattinnen?" Habe ich mich verhört oder verlesen? Würden wir etwa kleine pathetische Mos zertrampeln, wenn wir unsere Gatten in ihren Büros aufsuchen wollen, ausgerechnet wir an Rücksicht auf die Kleinsten besonders gewöhnten Damen?

Anonym hat gesagt…

Warum kommt mich eigentlich keine Gattin besuchen?

Anonym hat gesagt…

Frag dich das mal, Junge, vielleicht fällt dir was ein; und übrigens zertrampeln wir auch keine kleinen Mos, die sich leichtsinnigrweise, oder weil die sonst so fürsorgliche Kreativleitung auf ihrem Teppich eingeschlafen ist, selbständig ins "Bistro" aufmachen, na, und wenn sie dazu dann auch noch Halleluja singen, wird ja wohl sogar der Blindfisch von einem Praktikanten nicht drauftreten.

Anonym hat gesagt…

Na jetzt mach aber mal halblang, Frechnase.

Anonym hat gesagt…

Leider haben wir keinen Honig mehr.

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