Freitag, 23. Oktober 2009

863.

Bevor er, um seiner Langeweile im trüben Grau der Tage abzuhelfen, wieder einmal ein wohlbekanntes Fenster in der Hauptstadt anfliegen würde, gedachte der erzählende Kranich, noch einmal in den Niederungen der minderen Sprachen vorbeizuschauen, um möglicherweise eine lustige Anekdote über die Damen und Herren Pestvögel zu kolportieren, und es wurde ihm auch geschenkt, indem er einen erstaunlichen Streit zwischen dem alten Oberpöbler und einer jungen Dame mit anhören konnte, in welchem letztere ihm mitteilte, sie werde die Niederungen der minderen Sprachen verlassen, sie habe ihrerseits noch immer den Mitpestvögeln, welche ihre besondere Zuneigung errungen hätten, das Gehampel irgendwelcher Rivalitäten um ihre Person erspart und sich ihrerseits sehr klar verhalten, man habe sie schon über Jahre aigrieren müssen, um sie dahin zu bringen, auch einmal einen bevorzugten Mitpestvogel in eine Rivalität zu nötigen, sie habe sich damit nicht unmäßig wohl, sondern eher klamm und breit gefühlt und gehofft, von diesem lächerlichen Kampfmittel inkünftig keinen Gebrauch mehr machen zu müssemn, lieber wetteifere sie um den schönsten und schnellsten Flug und dergleichen nützliche Dinge, sie erwarte ein Nämliches von dem hier nistenden und jagenden Pack leider vergeblich, vielmehr entblöde sich offenkundig auch ein weitgereister Pestvogel wie der zuweilen noch in der EinSatzLeitung sein minderes Glück versuchende Schrasterer nicht, weiblichen Artgenossen, die ihn keinesfalls um seine Meinung gebeten hätten, ein fröhlich miteinander um irgendwelche pestvogeligen Günste und Dünste rivalisierendes Verhalten als das ihnen gebührende zu ergreifen, sie danke höflich und wünsche ihm von Herzen, daß er in sein Nest kommen und dort erst einmal heftig um seine Pestvogelin rivalisieren müsse, sprachs und flog davon, und der erzählende Kranich, welcher sich jedes Wort gemerkt hatte, nahm einen langsam beginnenden, dann immer schneller werdenden Anlauf, um sich seinerseits in die Lüfte zu schwingen und das Abheben recht gründlich zu genießen, tut mir leid, rief er der tapferen kleinen Pestvogelin noch zu, daß ich nicht auf Sie warten kann, aber mir würden die Flügel kalt, wenn ich mich auf Ihr Tempo einstellte, ich hätte mich sonst ausgesprochen gern unterwegs mit Ihnen unterhalten.

Keine Kommentare:

Über mich