Freitag, 9. Oktober 2009

849.

Der Herbsttag war noch einmal hochhimmelig sonnig, das Ahorn auf der Straße fing an, seine Blätter rot zu verfärben, und auf dem Balkon gegenüber sah die Dame Chefin, als sie von ihren Aktenbergen aufblickte, letzte blaue Windenblüten im Gewirr der Blätter, man hat zu wenig Zeit, sich dieser Dinge zu erfreuen, dachte sie, und sie erinnerte sich plötzlich der Klagen, welche der ehemalige Chef ihr vorgetragen hatte darüber, daß man als Chef so wenig zum schreiben komme, sie selbst hatte dieses Problem eigentlich nicht, denn niemals drängte die Haselnußäugige ein Ausdruckswille an die Tastatur, und so konnte sie üblicherweise ruhig ihre Aktenberge abarbeiten, aber als sie an diesem Tage die kleinen Herbstzeichen am innerstädtischen Ort der EinSatzLeitung sah, da dachte sie, schöner als eine Sitzung der EinSatzLeitung vorzubereiten wäre es doch, einfach ein wenig durch die Wälder zu wandern und wenigstens für eine halbe Stunde mit dem Kind oder der Kreativleitung auf einer Seebank sitzend deutsche Sätze wie kleine flache Steine über die Wasseroberfläche springen zu lassen.

7 Kommentare:

Das Kind hat gesagt…

Ich hab sowieso andere Pläne.

kreativleitung hat gesagt…

Vielleicht schaffen wir es am Sonntag.

Mo hat gesagt…

hahaha.

Dame Ö hat gesagt…

Irritiert Sie das nicht allmählich, dieses Gelache?

Mr. Precuneus hat gesagt…

Hahaha.

Oberassistent hat gesagt…

Solldetjetze so weitajehn?

Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse hat gesagt…

Schon mal in die Zeitung geguckt heute?

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