Mittwoch, 21. Oktober 2009

861.

Als Dame Ö an diesem Abend nachhause kam, merkte sie schon beim Öffnen der Tür, daß jemand da sein mußte, und tatsächlich brannte nicht nur Licht in ihrem Wohnzimmerchen, sondern es roch überdies nach einer Sorte Rauch, die in Deutschland nicht ganz erlaubt ist, und in ihrem Lieblingsohrensessel, auf welchen sie sich wie immer gefreut hatte, lümmelte sich mit glasigen und rotgeränderten Augen der Herr Sohn, welchen sie selbstverständlich im Semester gewähnt hatte, tatsächlich hatte sie ihn just an diesem Abend einmal anrufen wollen, um sich zu erkundigen, wie denn sein neuer Stundenplan aussehe und ob er für die im letzten Augenblick abgegebene Seminararbeit schon eine Note bekommen habe, aber nun saß er also da, zu allem Überfluß die Wonnegeräusche einer schweren Erkältung verbreitend, und mitten im Flur türmte sich seine Schmutzwäsche.

8 Kommentare:

Dame Ö hat gesagt…

Was für eine Überraschung, wie geht es dir, es geht dir nicht gut, warum legst du dich nicht gleich ins Bett, sondern rauchst dieses Gift, das geht doch nicht!

Nachwuchs Ö hat gesagt…

Man, Mama, ich kann auch gleich wieder wegfahren, ist dir das lieber, einen kranken Sohn auf die Straße zu setzen?

Gattin des ehemaligen Chefs hat gesagt…

Oje, das wird was geben!

Der ehemalige Chef hat gesagt…

Er ist verweichlicht und verzogen, ganz klar.

Buchhalter hat gesagt…

Müssen wir jetzt die Polizei benachrichtigen?

kreativleitung hat gesagt…

Ach, Sie sind doch wirklich eine ehrliche Haut, und das Wesen der literarischen Figur ist Ihnen noch immer nicht aufgegangen, oder, vielleicht sollten wir mal Anzeige erstatten gegen Hamlet und Schadensersatzforderungen erheben gegen Lulu.

Verteidigung K hat gesagt…

Lulu würde ich gern verteidigen, Hamlet auch.

Minderheitler mit grünen Borsten hat gesagt…

Und Gregor Samser schicken wir ein paar Sozialpädagogen ins Haus, die aber schön dezent und indirekt vorgehen sollen.

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