Freitag, 2. Oktober 2009

842.

Als Mr. Precuneus in der ihm eigenen Mischung aus Lässigkeit und Herzlichkeit schließlich die Kreativabteilung betrat, wurde er zunächst von der Kreativleitung sehr freundlich begrüßt und aufgefordert, auf einem der nah am Fenster stehenden Stühle Platz zu nehmen, ob er sich den Stuhl auch so hinstellen dürfe, daß er in Ruhe das gesamte Atelier und den Wandteppich in Augenschein nehmen könne, fragte der eigenartige Praktikant, und die Kreativleitung, nicht wirklich gewöhnt an so höfliche Aufmerksamkeit, sagte, gewiss, gerne, und es entging ihr natürlich nicht, daß Precuneus mit großer Neugierde jenes Bündel aus kariertem Schal und Fell in Augenschein nahm, das ihm als Wohnsitz von Mo gerüchteweise beschrieben worden war, das er aber, da er tatsächlich die Souveränität der Kreativleitung respektierte, niemals heimlich in Augenschein genommen hatte wie andere EinSatzKräfte dies für ihr gutes Recht zu halten schienen, ihm wiederum entging nicht, daß es ihr nicht entging, aber in einvernehmlichem Lächeln gelang es beiden, sich einander zuzuwenden und ein Gespräch über Farben und Produktionstechniken zu führen, bis Mr. Precuneus schließlich direkt auf die Frage lossteuerte, warum Mo von der Kreativleitung angenommen worden sei und zu ihr Vertrauen gefaßt habe und nicht etwa zu einem der Warte, dem klitzekleinen Forschungsminister oder der Chefin oder der Dame Ö, und die Kreativleitung faßte den Gast herzlich am Arm und sagte, wissen Sie, für diese direkte Frage, die so einfach wie den anderen Umschleichern unmöglich ist (eine Ausnahme bildete hier erstaunlicherweise der ehemalige Chef), müssen Sie mir erlauben, Sie dem erzählenden Kranich bei seinem nächsten Besuch vorzustellen, Mo, Du hast gehört, was er gefragt hat, kannst herauskommen.

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