Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Donnerstag, 28. August 2008
441.
Ungerührt durch Bemerkungen über ihr Schweigen, unverdrossen auch durch den Wechsel von längeren Schwächephasen und explosiven kreativen Entladungen des Mos, unbeirrt durch die Balanceübungen der Kreativleitung, welche immer noch den Teppich ebenso wie den Platz am Fenster in scheinbarer Untätigkeit bespielt, bevor sie dann neu aufgeladen am Wandteppich weiter webt, und sogar unverdrossen durch die sich zur Unleugbarkeit verdichtende Tatsache, daß die Assistentin K bald einmal eine Gratifikation und ein eigenes Betätigungsfeld braucht, wenn sie uns nicht abspenstig werden soll, leistet im Zentrum der EinSatzLeitung die Kreativabteilung ihre Arbeit - und aus dieser Arbeit ist heute zu vermelden, daß wir, bevor der Milchzar in unseren Räumlichkeiten selbst seinen Auftritt haben kann, einmal hinter die Tür des Chefinnenbüros schielen müssen, um zu sehen, wie denn das Gespräch zwischen Chefin und Karomütze gelaufen ist: immerhin wissen wir von der Assistentin, die bekanntlich mit dem Sicherheitsbeauftragten durch eine besondere Freundschaft verbunden ist, daß er sehr entlastet wieder herauskam, geradezu ermuntert zu weiterer Arbeit, und daß er von der Chefin mit bisher ungewöhnlich schwärmerischen Tönen zu berichten wußte, wie sehr sie doch Anteil nehme nicht nur an den äußeren Sorgen und Risiken der EinSatzKräfte aus unserer Institution und anderen Institutionen, sondern sogar an den internen Schwierigkeiten, die sich aus komplizierten personellen und informationstechnischen Verflechtungen ergeben, und so haben wir den Buchhalter (dem wir vorerst versprechen mußten, auch auf seine Arbeit wieder etwas mehr Acht zu haben, insonderheit auf sich abzeichnende Konflikte mit dem "immerlästigen" Projektleiter) gebeten, wieder einmal die Beobachtung der Regeleinhaltung auszusetzen, damit wir hier einen kleinen Dialog zwischen Chefin und Sicherheitsbeauftragtem einsetzen können:
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10 Kommentare:
Sie wirken ein wenig nervös, gerade so, als hätte ich Sie einbestellt, um Sie zu tadeln, fürchten Sie das denn, glauben Sie denn, Sie hätten etwas falsch gemacht?
Naja, immerhin bin ich nach meiner Meldung über die im Namen der EinSatzLeitung verschickten gefälschten und anstößigen Dokumente nach ersten emphatischen Aufnahmen des Themas schließlich wegen "falschen Alarmismus" ziemlich schwer getadelt worden, und dann bin ich kurz darauf vor einem Gespräch mit dem Feldwebel des Milchzaren weggelaufen, da kann man doch schon mal...
Ja, aber wenn die EinSatzLeitung Ihre Warnung ernst nimmt, dann ist das das Problem der gesamten EinSatzLeitung, Sie sind ja nun einmal dafür zuständig, alles, was nach Gefahr aussehen könnte, zu melden, und ich habe schließlich in der Sitzung gesagt, daß die Sache ernstzunehmen sei, und der ehemalige Chef mit seinen obercoolen Ansichten hat nicht immer recht und ist vor allem, bei allem Respekt, in seinem Urteil nicht wichtiger zu nehmen als seine Nachfolgerin (danke, daß Sie jetzt nicht gleich die Hacken knallen). Ich habe die Sache erst ernster genommen, als sie dann (Gott sei Dank) war, und ich stehe dazu, es würde mir nicht einfallen, das auf Sie abzuwälzen. Was ich aber von Ihnen wissen will ist, wie Sie die Sicherheitslage um den Milchzarenbesuch beurteilen, und warum Sie da die Kooperation verweigert haben, das hat uns natürlich einen Ärger eingebracht, den Sie schon zu verantworten haben.
Ich kann mit diesem Feldwebel nicht umgehen, ich ... ich ... das muß jemand anders machen, kann nicht der Demokratiebeauftragte mit dem reden und mich zu einer Arbeit einteilen, bei dem ich nichts mit diesem Feldwebel zu tun habe, ich...
Aha, gut, wir wollen sehen, wie wir das hinkriegen, ich werde Sie also von dieser Sache ausnahmsweise abziehen, das können wir uns natürlich nicht oft leisten, irgendwie sollte das Problem doch geklärt werden, ich will hoffen, daß nicht allzu viele solcher ehemaligen Feldwebel in den Sicherheitsbereichen unserer Geschäftspartner herumspringen, denn dann könnten wir uns ja auf Ihre EinSatzFähigkeit nicht mehr verlassen...
Er muß einfach mal zu mir kommen, dann wird das schon, sind doch alles alte Sachen, die er da mal aufarbeiten muß!
Er soll sich mal zusammenreißen und ein bißchen kämpfen!
Sie waren eigentlich beide noch nicht gefragt. Wir klären das, unsere Sicherheitsabteilung hat durchaus andere Probleme als die des Milchzarentums...
Jetzt ist aber langsam mal gut hier.
Es klingelt.
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