Sonntag, 24. August 2008

437.

Am Sonntag nach der Sitzung regnete es in Strömen, und niemand hatte Lust irgendetwas zu tun außer herumzuhängen und zu naschen oder sich zu versporten und dummes Zeug zu quatschen (falls jemand in der Nähe war, der es hören wollte), selbst die arbeitssüchtige Chefin fand, Umstrukturierungen hätten Zeit, und auch die Kreativabteilung wollte erst am Montag wieder etwas vom Fall X. wissen - nur Mo hockte auf ihrem Fell, winzige Flügelansätze zeigten sich auf ihrem Rücken, wenn der Schal verrutschte, den sie der Kälte wegen aber immer wieder hoch zog, und sie kritzelte emsig Bogen nach Bogen eines Briefblocks voll, Satz reihte sich an Satz, aber wenn die Kreativleitung sich näherte, mit einem Tellerchen mit Apfelscheiben und Honig, bedeckte sie ihr Papier sofort mit einem Zipfel des karierten Schals und fauchte laut, denn sie mochte es nicht, wenn man ihr beim Schreiben über die Schulter guckte, und kein gutes Zureden, daß man das doch ohnehin nicht beabsichtige, half, im Gegenteil, die Lemurenaugen glommen dann wild auf, und die Kreativleitung streichelte also nur vorsichtig die kleine trockene Wange und sagte, ich freue mich auf den Tag, an dem ich vielleicht doch mal lesen darf, was du hier so wütend verteidigst, Kleines.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kleines!

Anonym hat gesagt…

Ach ja Sport, das wäre was, aber der Gipsarm, der stört doch sehr.

Anonym hat gesagt…

Nur wir sind immer im EinSatz, und riskant ists auch!

Anonym hat gesagt…

Schnarch, Karomütze, auch Sie haben einen freien Tag, machen Sie lieber Ihre Arbeit.

Anonym hat gesagt…

Wäre ich so faul, hätte ich es nie zum Milchzarentum gebracht!

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