Freitag, 27. Juni 2008

379.

Als dem Herrn X zu Ohren kam, daß die EinSatzLeitung nicht nur ihre Türen verschlossen hielt (hier hatte er sich für den Moment durch die Botschaft des Zubringers beruhigen lassen, die vereinbarte Frist war noch nicht abgelaufen, und er wollte mal nicht so sein, obwohl es ihm wirklich lieber gewesen wäre, jeden Schritt der Produktion eigens und einzeln zu überwachen, am liebsten hätte er unmittelbar in das Hirn der Kreativleitung geguckt, so war er nun einmal, es durfte nichts geben, das seiner Kontrolle entzogen wäre, indes hatte ihn die Nutztierhaltung gelehrt, daß das Vieh sich unter völliger Kontrolle nicht mehr wohl befindet und so viel Energie auf die Frage nach dem Stand seiner Kontrolliertheit und auf Versuche, die Kontrolle zu umgehen verwendet [dies vor allem tun gerade die besten Stücke], daß eben kein Nutzen mehr herauskommt, weshalb man also bei totaler Kontrolle zugleich gegen die erste Maxime der Nutztierhaltung verstoßen würde, man versteht schon...), sondern hinter ihren verschlossenen Türen dem Herrn Y Asyl gewährt hatte, wurde er sehr zornig, und, wie es seine Art war, dann auch gleich sehr tatendurstig, mit dem Ergebnis, daß er sich nun also einen Plan ersann, wie er den ja auswärts zu einer Fortbildung weilenden Demokratiebeauftragten aufspüren und in einer von langer Hand vorbereiteten Aktion durch Mittelspersonen (vielleicht weiblichen Geschlechts?) zu Auskünften über den Stand seiner Angelegenheiten und zu möglicherweise geheimen Kooperationen gegen seinen Willen oder doch an seinem Willen vorbei (denn es durfte nur einen Willen geben, seinen eigenen, den herr-x-lichen, und nur er selbst durfte wissen, was wo gespielt wurde) nötigen könne, ach, nötigen, was für ein häßliches Wort, gewinnen würde sicher sehr viel besser geklungen haben, entscheidend würde nur sein, daß etwas gegen das Gewissen dieses stillen Theologen unternommen werden müßte, und dies zu erreichen, könnte sich, so dachte Herr X, doch als relativ schwierig erweisen, und es kam ihm keine Sekunde lang in den Sinn, sich zu fragen, ob man nicht auch einfach und gerade und fair Anliegen neben Anliegen auf einen Tisch legen könne, und warum ihm das nicht in den Sinn kam, das war eine Frage, die er sich dann natürlich auch nicht selbst stellen konnte.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

http://www.youtube.com/watch?v=cj3pD-cWRc0&feature=related

Anonym hat gesagt…

Jetzt ist diese Truppe aber mal genug promoted (oder promotet?) worden.

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