Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Donnerstag, 5. Juni 2008
357.
Wie gut, daß du es geschafft hast, sagte die Kreativleitung zu ihrer alten Freundin, welche ja nicht zum ersten Mal in jenem Chefsessel saß, wir werden das sicher bald mal feiern, wie geht es dir, und die Demokratiebeauftragte oder Chefin sagte, es gehe ihr gut, sie wisse noch nicht so genau, wie viele Veränderungen sie im Büro vornehmen wolle, sie denke über die Umverteilung mancher Posten nach, habe aber den Eindruck, daß dies die Kreativabteilung sicher nicht betreffen werde, da deren Arbeit ja unabhängig von allem anderen weiterlaufen werde, wie immer bei voller Souveränität der Kreativleitung, diese hatte keine Einwände, und schnell waren sie bei der amerikanischen Kandidatin, die Demokratiebeauftragte freute sich, daß es in der Gegenwart zu dieser Sache wenigstens an manchen Orten ein Gegenbeispiel gebe, so daß die Welt für Frauen nicht mehr kompakt geschlossen erscheine, dennoch sei ihr das Mediengeschwafel zum Thema streckenweise unerträglich, wie viele Tapferkeitsmedaillen soll diese Frau denn noch einfahren, und die Kreativleitung erinnerte daran, daß dieser Ausgang der Sache hiesigenorts leider von Anfang an als ausgemacht gegolten habe, und zwar nicht aus "prophetischer Begabung," sondern weil zwei bis drei emotionale und systematische Gesetzmäßigkeiten von vornherein dafür gesprochen haben, wenn es nicht Obama gewesen wäre, wäre es ein anderer gewesen (Mo regte sich ein wenig in ihrem Bündel, aber sie schlief schnell wieder ein, oder sie rollte sich still zusammen, um aufmerksam zu lauschen), die Demokratiebeauftragte sagte noch, lass uns heute mal für die finanzielle Unterstützung der afghanischen Frauenzeitschrift werben, die Franzosen wollen helfen, wir wollen das unterstützen, und die Kreativleitung sagte, okay, machen wir, nun aber zum ersten Grund meines Besuchs, was machen wir bitte mit den Herren X und Y?
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12 Kommentare:
Euch nicht so anstellen!
Mir wird das hier etwas zu vie mit dem Weibergewäsch.
Du wirst als nächster bitte in mein Büro kommen, es gibt Arbeit.
Die Schweiz hat bei Hitze wenigstens kalte Seen.
Das geht nicht gut, ich sags euch.
Man vernachlässigt die Minderheiten hier.
Seit Abdanken des Chefs und Abdampfen meines Gatten fehlt mir hier ein männlicher Sympathieträger, man schaut doch gern zu einem auf.
Als ob sie das je getan hätte!
Doppeleintrag, Fehler!
Wir sind besorgt wegen der Vernachlässigung der Werte der Familie.
Das ist natürlich eine sehr ernste Sorge.
Da ist ein Herr Y am Telefon, er scheint etwas sagen zu wollen, aber er bringt nichts heraus...
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