Montag, 17. März 2008

(2)77.

Als man am EinSatzOrt angekommen war, schien Mos Wunsch - denn um so etwas mußte es sich doch wohl gehandelt haben - überraschend in Erfüllung zu gehen: keine zudringlichen Eins-zu-Einsler behinderten die Arbeit mit ihrer heuchlerischen "HIlfsbereitschaft" oder anderen Versuchen, an scheinbare "Entdeckungen" anzudocken, keine Maßregelungen Externer waren zu sehen, kein raunendes Drängen zu irgendwas, einfach nur Menschen bei der Arbeit, und sie hatten sogar Feierabende, an denen sie tatsächlich feierten, vielleicht taten sie das ja alles nur diesmal und aus Versehen, aber dann war es ein besonders schönes Versehen, das alle befeuerte, der Kollege mit der Karomütze entdeckte ein wirkliches Mobile aus alten Globussen oder Globen, das jemand sich einfach über seinen Schreibtisch gehängt hatte, der Praktikant erfand für sich die Wunder des Tanzes in Gruppen neu, der Buchhalter bemerkte auf den Straßen überaus seltsame Behälter zum Transportieren von Schätzen, und als die Assistentin K bei ihren Streifzügen einen sie irgendwie komisch ansprechenden englischen Text gefunden hatte, beschlossen die EinSatzKräfte, diesen anderntags auf die B-Ebene zu stellen, wo er zwar sinnlos und verloren, vielleicht sogar ein wenig verfroren herumstehen würde, aber er wäre auf diese Weise doch immerhin aus seinem Mauerblümchendasein in einer Vitrine gerettet, stellte man sich gern vor, und die Gattin des Chefs, durchaus eine Autorität in moralibus, fand es auch ganz in Ordnung, sich dergleichen vorzustellen, denn AußenEinSätze zur Rettung verlorener Wortschätze, sagte sie, kann man gar nicht machen, ohne sich dabei ein ganz klein wenig wichtig zu nehmen.

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