Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 4. März 2008
(2)64.
Das Auftauchen irgendwelcher selbsternannter Geheimdienstler nebst Chefs auf der Kommentarebene war natürlich nur ein Zeichen für die wachsende Ungeduld, die alle befallen hatte angesichts der vielen Stunden, die der Sicherheitsbeauftragte und der Chef in dessen Büro verbrachten, immer wieder mal näherte sich jemand aus der EinSatzLeitung oder einer von den Gästen der Tür und versuchte zu erhorchen, was denn dort so aufregendes besprochen wurde, immer wieder kam jemand unverrichteter Dinge ins "Bistro" zurück und versuchte, sich zum Beispiel mit "wird alles überschätzt" darüber zu trösten, daß man einfach nichts erfuhr, und die Assistentin Ö, die eigentlich Wert darauf legte, daß sie wahrhaftig nicht zum Kaffeekochen in der EinSatzLeitung war, bereitete an einer Stelle außerordentlich sorgfältig ein Tablett mit Kaffee für die Karomütze, Tee für den Chef und Keksen für beide vor und brachte es, zaghaft an die Tür klopfend, sich dann aber noch vor dem etwas zögernd und auch ein wenig ungeduldig ertönenenden cheflichen "Ja bitte" zur ihr eigeneren Forschheit straffend, hinein, stellte es auf den Tisch, warf mit bemühtem Lächeln einen kurzen prüfenden Blick in die Gesichter der darauf bestens vorbereiteten Herren, denen nicht mehr anzusehen war als eine leichte Echauffage, wie sie nach jedem beliebigen längeren Gespräch in jedem beliebigen Gesicht zu sehen sein kann, und ging enttäuscht über das Ergebnis wieder ins "Bistro," wo der Praktikant sie damit zu trösten versuchte, daß sie wenigstens ein gutes Werk für diese beiden Menschen getan habe.
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