Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Donnerstag, 30. Oktober 2008
504.
Die Chefin sah müde aus, als der Kwaliteitswart ihr Büro betrat, und ein wenig ratlos, so daß sie die besondere Mischung aus leichter Verwirrung und übermütiger Aufgeräumtheit, in der er erschien, nicht richtig zu- und einordnen konnte, und sie fragte streng, ob alles in Ordnung gewesen sei oder ob es zu einem Konflikt gekommen sei wegen des Holzschnittsatzes, aber der Kwaliteitswart dachte, ich antworte lieber nicht darauf, sondern frage sie mal besser, warum sie so müde aussieht und was eigentlich das Problem zwischen Karomütze und Dame Ö ist, und ob sie nicht vielleicht mal einen Tag freinehmen und ausschlafen will, aber die Chefin ließ ihn damit nicht zum Zuge kommen und sagte, wir haben neuerdings immer mehr Befreiungsgesuche aus den afrikanischen Ländern, bei den Chinesen bewegt sich gar nichts, der klitzekleine Forschungsminister schafft es auch nicht, dem naseweisen Sinologen einen einzigen brauchbaren Satz dazu zu entlocken, und neuerdings wird uns auch noch gemeldet, daß wieder Mo-Wächter im Anmarsch sind, dabei hatte sich die Kleine gerade halbwegs zurechtgeruckelt...na da fehlt doch eigentlich nur noch ein Besuch des Pestvogels, lachte der Kwaliteitswart, und alles ist komplett beim alten, aber ich darf Ihnen sagen, es gibt auch gute Nachrichten, der Teppich sieht viel besser aus als ich gedacht hatte, und deswegen könnten Sie in aller Gelassenheit daran gehen, endlich mal in dieser bekloppten Projektentwicklerabteilung aufzuräumen, mir scheint, mit der Entlassung des Projektentwicklers, die ohne Zweifel nötig und richtig war, ist es nicht getan, es muß jetzt eine vernünftige neue Konzeption her, mit der Oberassistent, Buchhaltung und die Abteilungen Sicherheit und Öffentlichkeit ihre Pflichten erfüllen, anstatt sich entweder zum Stressfaktor für die Kreativabteilung zu machen oder selbst zu zerfleischen, wie wäre das, und was hindert Sie überhaupt daran, da etwas härter durchzugreifen?
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9 Kommentare:
Ich habe immer alles richtig gemacht.
Das gerät in der Tat allzu leicht in Vergessenheit, ja.
Ich mache immer noch alles richtig.
Na dann ist ja alles bestens, und wieso sind dann wieder Unterlagen verschwunden, diese Wächtertypen aufmarschiert und Klagen der Verwertungsgemeinschaften unterwegs?
Und vor allem: Was macht eigentlich der Buchhalter?
Sie sehen, immer stellen alle die falschen Fragen, wie soll man mit sowas arbeiten?
Vor allem, indem man mal nicht selbst Fagen stellt, sondern antwortet und durchregiert, HerrGottNochmal!
Na, das ist doch mal ein Chef! Ja, das waren noch Zeiten, als der regiert hat!
Sehr interessante Entwicklung, muß schon sagen.
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