Freitag, 17. Oktober 2008

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Nach diesen Ereignissen geleitete die Dame Ö den hohen Besuch, welcher, am Schrecken Mos wieder zu einer die Prachtrobe mehr als erfüllenden Gewalt erwachsen, sich kaum noch verabschiedete, sie geleitete den Herren aus ihrem Büro und durch die Flure, es fanden sich unterwegs sein zweiter und sein dritter ganz zwanglos wieder ein, beide freilich etwas blaß und maulig wirkend, und während sie noch frisch entsetzt neben der Selbdrittigkeit einherschritt, zischte ihr aus einer flink geöffneten Tür der Oberassistent etwas zu, von dem er in seiner dank richtiger Zugehörigkeiten ganz ungescholtenen und ungebrochenen Selbstgefälligkeit annehmen mußte, daß es ihr sehr peinlich zu sein hätte; Dame Ö aber lachte nur und sagte, ach ja, ich vergesse immer, wie schrecklich ich in Wahrheit immer schon gewesen bin, das muß am Alter liegen, sie drehte sich gegen ihre eher zum Korrekten neigenen Gewohnheiten unwillkürlich ein wenig um, um nach dem Demokratiebeauftragten Ausschau zu halten, dessen Erscheinung sie bei aller vollkommenen Illusionslosigkeit stets zu trösten pflegte (ja, sie hätte stundenlang sitzen und ihn einfach nur anschauen können, aber das gestand sie sich nur mit einer klammheimlichen Freude über dieses Phänomen ein), und sie nahm sich, als sie den Kopf wieder in die andere Richtung bewegte, vor, der Leitung Öffentlichkeit in einer kleinen Sarkasmusrunde zu sagen, wie unbedingt man Medien und besonders die geplusterten Männchen sehr lieb haben müsse, da diese so sehr danach bedürftig seien, und man müsse ihnen dienen und ihre Schwächen auch dann akzeptieren, wenn sie sich sehr stark gegen die eigene Würde richteten, ach ja, das wollte sie gar zu gern der lieben Schwangeren noch mitteilen, damit diese nur nicht etwa durch Hochmut ihre herrliche Verbindung gefährde, und nach solchen derben Scherzen wollte sie mit ihr über Kinderkleidung und dergleichen sprechen, eines ihrer Lieblingsthemen, aber plötzlich sackte sie zusammen, leblos, ging einfach zu Boden, und der erste sagte, sie wird wohl zu fett gegessen haben, dann hat man das schon mal, und der zweite sagte, es ist doch schade, gerade jetzt, da sie begann einsichtig zu werden, aber sie wurde sowieso etwas zu alt für ihre Einsichten, und aus seinem Sausen ließ der dritte sich mit den Worten vernehmen, ich hab ihr die Info immer gegeben, aber sie wollte ja nicht auf mich hören, nun, ich beschreibe ja nur, habe ich immer gesagt, die Konsequenzen ziehen müssen Sie schon selbst, sie wird es also gewußt haben ... und der erste faßte seine beiden am Arm oder was man so nennt, und ging nun eben unbegleitet zur Tür, das geht doch auch, bei so viel Pneuma ist das im Grunde sogar ganz einfach.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das hat sie nun aber auch wieder nicht verdient.

Anonym hat gesagt…

Fällt Ihnen vielleicht etwas spät ein, der Herr, aber immerhin.

Anonym hat gesagt…

Was ist hier denn los?

Anonym hat gesagt…

Sie sollten das noch einmal überdenken.

Anonym hat gesagt…

Ich meine, es ist vielleicht etwas heikel, den Geist just an dieser Stelle mit dem griechischen Wort zu bezeichnen, es wirft doch ein schlechtes Licht auf ein Theorem, und es könnte Gefühle verletzen.

Anonym hat gesagt…

Ich war gerade so empört über das, was meine Figürchen getan haben, da mußte es einmal dieses Wort sein, aber wenn nicht einmal Sie ihnen zutrauen, damit beherzt umzugehen, na gut, dann denken wir eben noch mal nach.

Anonym hat gesagt…

Nachdenken, nachdenken, wird doch alles überschätzt.

Anonym hat gesagt…

Typen, die selbst mit schwerem Schock herumstehen und Unsinn reden können wir jetzt nicht gebrauchen, räumt mal bitte die Unfallstelle.

Anonym hat gesagt…

Es wird hier überhaupt nicht mehr befreit.

Anonym hat gesagt…

Siehst du denn nicht, daß erstmal anderes erledigt werden muß?

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