Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Freitag, 10. Oktober 2008
484.
Es wäre zu nett, heute ein wenig beim Buchhalter hereinzuschauen, wie er seinen Schreibtisch abputzt, seine Zahlen aufstellt (diese Viererreihe hat es ihm angetan), die Bankenkrise ignoriert (denn das ist zuviel für sein sensibles Herz) und sich an die einstweilen einkommenden Bilanzen hält (diese sind auch nicht tröstlich, aber überschaubar), wie er vor allem gar nicht erst den Kopf aus der Tür streckt, wenn diese verrückten Gäste sich über die Korridore bewegen (denn was gehen die ihn an, sie sollen einen Auftrag erteilen oder es bleiben lassen und dann auch nicht die Zeit der EinSatzLeitung stehlen, würde er sagen), während man in der Kreativleitung noch lange aus dem Fenster schaute, um zu sehen, wie der so sehr erheiternde Besuch davon flog, ja, es wäre zu nett, dem Buchhalter weiterhin dabei zuzusehen, wie er versucht, den nervösen Projektleiter etwas zu beruhigen, welcher seinerseits Sorge hat, der Oberassistent in seiner Mauligkeit könnte etwas falsch machen - aber das alles darf nicht sein, denn nun ist es an der Zeit für die berichtenden Instanzen, sich an die (zierlich in rotbraunen Lackballerinen herumtänzelnden) Fersen der Dame Ö zu heften, welche die drei nach der Belehrung durch den Demokratiebeauftragten erst ein wenig vergrämten und unterwegs kaum aufheiterbaren Gäste an allen offenen und angelehnten und geschlossenen Türen vorbei zur Kreativabteilung führt, bangend, wie der Besuch dort sich entwickeln werde, denn bei der Kreativleitung weiß man ja bekanntlich nie, welchen Fehler sie als nächstes machen wird, und wenn selbst der AllesRichtigMacher die Herren Gäste nicht erheitern konnte, wie sollte es da erst bei der ÖfterMalWasFalschMacherin, ihrer moderaten Assistentin und diesem komplett unberechenbaren Mo-Wesen laufen.
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6 Kommentare:
Es ist nun nicht gerade Spielerei, was ich tagtäglich zu tun habe, wenn ich bitten darf.
Ich bin nicht zu Wort gekommen.
Man behandelt uns ausgesucht unhöflich.
Wenn ich diesen Tag hinter mir habe, dann, dann, dann...
Sie weiß nicht einmal mehr, was sie sich dann wünschen soll, typisch.
Das ist manchmal so, Kindchen, das ist manchmal so.
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