Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 28. Oktober 2008
502.
Neuerdings findet das meiste im Kreativbüro statt, maulte die Leitung Öffentlichkeit, als der Kwaliteitswart mit einem für seine Verhältnisse ungewöhnlich unmutigen und extrem mäkeligen Gesicht bei einem seiner Routinebesuche zuerst bei ihr vorsprach (wie es sich schließlich gehörte), und die Öffentlichkeitsleitung, im kommoden Rollkragenpullover und diesmal reichlich unbekümmert um die Ölproduktion, da sie wenn überhaupt mit Männerangelegenheiten, dann eher mit der Aufgabe, den Vater ihres entstehenden Kindes in irgendeine Balance zu diesem Phänomen zu bringen, beschäftigt war, so daß sie ihrerseits keine Hemmungen hatte, sich diesem im Grunde auch überschätzten Kwaliteitswart gegenüber so mürrisch zu betragen, wie sie sich an diesem Morgen fühlte, maulte weiter: selbst die Dame Ö, die doch hier vorne am Platz sein sollte, verbringt jede freie Minute im Kreativbüro, und Karomütze ist überhaupt nur erträglich, wenn er mal wieder eine halbe Stunde dort zugebracht hat, ich weiß überhaupt nicht, was das soll, so wie ich die Sache sehe, ist die Assistentin doch immer noch beleidigt, ohne daß ich ihr jemals das Geringste getan hätte, die Kreativleitung bemüht sich weiter darum, ein echter Problemfall für die gesamte EinSatzLeitung zu bleiben, und nur Mo scheint es glänzend zu gehen, sie schläft entweder oder verschlingt Unmengen von Honig, dann und wann kritzelt sie mal was für die B-Ebene, aber daß sie mal so einen richtigen Panikskandal ausgelöst hätte, ist auch nicht mehr, also was wollen die Leute da, verstehen Sie das, ach, Sie braucht man ja nicht zu fragen, Sie gehen ja sicher auch gleich dahin, ich hoffe, wenigstens mal mit einer fetten Beschwerde, und sie schaute zweifelnd an der Gestalt des Kwaliteitswarts auf und ab und dachte, der und fette Beschwerde, das wird ja wohl nichts.
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5 Kommentare:
Man vernachlässigt die Chefin.
Danke, danke, das ist der Arbeit nicht unbekömmlich.
Man sollte nicht so unfreundlich mit mir sein, mich so unfreundlich darzustellen.
Wir zitieren nur.
Ich werde mich beschweren, und wie ich mich beschweren werde, und zwar über diese holzschnittartigen Charaktere und die abstrusen Komplikationen, die da durch bloße syntaktische Verschraubungen erzeugt werden, das geht so einfach nicht, und das werde ich sagen, laut und deutlich, jawohl.
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