Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Mittwoch, 14. April 2010
1037.
Er ist mir noch ein bißchen zu schüchtern, der Frühling, sagte die Gattin des ehemaligen Chefs, als sie vor diesem und Mr. Precuneus das kleine Silbertablett mit dem duftenden Tee absetzte, drum habe ich lieber hier eingedeckt, und mit einem nervösen kleinen Glattstreichen ihres karierten Wollrocks setzte sie sich in den Sessel, um - den Blick auf den einzigen schon blühenden Baum im Garten, eine japanische Pflaume, gerichtet - zu lauschen, wie der ehemalige Chef mit Behagen das Folgende vorlas: "Der Geist braucht ein vernünftiges Maß an Entspannung und Zerstreuung, um seine Beweglichkeit zu erhalten, wodurch man in den Stand gesetzt wird, den Gegenstand immer auf andern Seiten zu erblicken und seinen Gesichtskreis von einer mikroskopischen Beobachtung zu einer allgemeinen Aussicht zu erweitern, damit man alle erdenklichen Standpunkte einnehme, die wechselweise einer das optische Urteil des anderen verifizieren."
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6 Kommentare:
Uff.
Ach.
Du kannst ihm doch nicht Kant vorlesen, das hilft ihm doch nicht, er sucht ein Bild!
Ich dachte du hältst Precuneus für intelligent!
Ich muß den auch grad lesen, ist eigentlich ganz cool.
Die Jugend ist doch noch nicht ganz verloren.
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