Mittwoch, 7. April 2010

1030.

Der kleine Brachvogel hatte genug von all den neuerdings besonders lautstark richtenden und flötenden Brachvögeln in seiner Kolonie, und er dachte, es könne gut sein, einmal die Niederungen zu verlassen und zu den Seen zu fliegen, an denen womöglich Kraniche wären, aber als er aus einem Baume lautes Schrastern hörte, umflog er denselben ein paar mal um aufzuschnappen, was geredet werde: tatsächlich saß da der gute alte Pestvogel und beklagte sich bitter bei seiner Mutter über einen Brief, welchen er von der entflogenen Pestvogelin erhalten hatte, des Inhalts, daß ihr seine Irreführung durch alle seine ja als zweifelsfrei erwiesen geltenden Theorien sehr leid tue, daß sie sehr froh sei, vor Eiablage entflogen zu sein, aber durchaus ermessen könne, in welcher Verwirrung er sich soeben befinde, mit ganz herzlichen guten Wünschen, und während die Mutter ihren Herren Sohn im Festhalten an seinen Theorien tränenreich und entscheidungsfroh erbaute, flatterte der kleine Brachvogel sich schnell wieder in eine kommode Flughöhe, um ein wenig vorwärts zu kommen in Richtung Stadt, denn obschon an und für sich nicht ungern in der Wildnis, erinnerte er sich nun, wie der erzählende Kranich ihm gesagt hatte, Stadtluft mache frei.

5 Kommentare:

Der klitzekleine Forschungsminister hat gesagt…

Das interessiert mich jetzt.

Pestvogels hat gesagt…

Ach, plötzlich!

Karomütze hat gesagt…

Er meint, der Theoriestreit interessiere ihn.

Pestvogels hat gesagt…

Ach so.

Buchhalter hat gesagt…

Regelbruch!

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