Dienstag, 10. Februar 2009

607.

Als die Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse gegangen war, war es wiederum nicht die allgemeinste Verteidigung, welche im Büro der Chefin erschien, sondern vielmehr der Buchhalter, in der Hand einen Brief, in welchem ein alter wohlhabender Knacker mitteilte, man habe nun sämtliche Geldhähne zugedreht, sämtliche Erwerbsmöglichkeiten abgeschnitten und erwarte, daß unter dem so erzeugten Drucke endlich die gewünschte Leistung von der EinSatzLeitung erbracht werde, und gut, sagte die Chefin, nachdem sie das Papier aufmerksam studiert und verächtlich über solche schwarze Pädagogik geschnaubt hatte, dann also wieder Streik, wir werden ab jetzt andere Waren verkaufen oder eben diese unwirtliche Gegend vollständig verlassen, der Herr Knacker möge die Logik seiner Disziplinierungen überdenken und selbst stempeln gehen und plattgemacht werden, das hat er nie erlebt, da faselt sichs leicht von Opfern, wir werden den nicht mehr erziehen können, er wird ja geehrt für das, was er sich unter großen Opfern an anderen abgeklemmt hat, wir werden ihm auch nicht mehr beibringen können, daß man auf diese Weise das Gras nicht zum Wachsen zwingt, sondern einzig und allein durch verlässliche Förderung bei Klarheit und Wahrheit (welche er hatte, aber nicht zu geben verstand), dies wird er nicht lernen - möge er mit seinen Herren und seinen Schlachttieren und seinen eigenen großen Werken selig werden, uns kriegt er so zu gar nichts, und während der Buchhalter noch verdattert guckte, während von draußen bereits zu hören war, wie es aus dem Anhängervolk des Herren schrie, nun, jetzt haben Sie Zeit, aber kein Geld, was machen Sie nun, ging die Chefin ans Fenster, schloß es, sagte zum Buchhalter, gehen Sie, wir haben uns lange genug quälen, kurzhalten und von irgendwelchen Idioten, die nie in Nöten waren, herumschubsen und maßregeln und vorschreiben lassen, welche Hilfe wobei zu suchen sei und welche Sorte von Trost niemals, wir werden eine kleine Sitzung im "Bistro" improvisieren, um einen geordneten Streik durchzuführen, und mehr wird es mit uns nicht geben, Starre gegen Starre, wir sind die schwächeren, sicher, aber wenn wir sie schon nicht von uns fernhalten können, diese zudringliche schwarze "Pädagogik" - so werden wir doch nicht diejenigen sein, die deren Wert erweisen, indem wir aus unseren Reihen ihr noch Früchte bringen.

21 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Chefin ist impulsiv, das darf eine Chefin nicht sein.

Anonym hat gesagt…

Und was wird aus unserer Abteilung?

Anonym hat gesagt…

Wir müssen das Ganze besprechen!

Anonym hat gesagt…

Es gibt nichts zu besprechen, so geht man mit Menschen nicht um, und auch nicht mit einer EinSatzLeitung.

Anonym hat gesagt…

Vielleicht ist der Brief eine Fälschung oder eine Täuschung.

Anonym hat gesagt…

Der Brief kommt von uns, er ist echt, und Sie machen einen Fehler.

Anonym hat gesagt…

Werden Sie mir das Fenster noch öffnen?

Anonym hat gesagt…

Ich verstehe die Aufregung nicht.

Anonym hat gesagt…

Bin ich etwa mit dem alten Knacker gemeint, ich habe nichts gemacht!

Anonym hat gesagt…

Vielleicht machen Sie jetzt mal etwas.

Anonym hat gesagt…

Regelbruch!

Anonym hat gesagt…

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Anonym hat gesagt…

Können wir nicht doch ins Sitzungszimmer gehen, das "Bistro" ist kein guter Ort für so eine Versammlung, Sie sehen, doch, alle reden durcheinander, es gibt kein Protokoll, es gibt gar nichts mehr.

Anonym hat gesagt…

Es ist keine gute Zeit für einen Streik.

Anonym hat gesagt…

Finde ich auch, aber noch schlechter ist die Zeit für eine derartige Brachvogelattacke - und da wir uns nicht aussuchen können, wann diese selbstgefälligen Idioten angreifen, müssen wir eben damit leben und sehen, wie wir weiter verfahren, dazu ist nun einmal der erste Schritt, klarzumachen, daß sie mit derartigen Attacken nicht das gewünschte Ziel erreichen.

Anonym hat gesagt…

Ich glaub das alles nicht, ich glaub das alles nicht!

Anonym hat gesagt…

Ich weiß nicht, wen ich zuerst verteidigen soll.

Anonym hat gesagt…

Wenn ich einen Vorschlag machen darf: Verteidigen Sie das Recht auf Leben durch anständige unblockierte Erwerbsarbeit, verteidigen Sie das Recht auf Selbstorganisation, verteidigen Sie den guten Leumund anständiger Menschen gegen Blockierer, die das Leben nicht kennen, aber Kraft drüber haben, es anderen zu vermasseln, verteidigen Sie es kraftvoll.

Anonym hat gesagt…

So alt bin ich gar nicht, und auch nicht so wohlhabend.

Anonym hat gesagt…

Alt genug, um auf der Grundlage einer verknöcherten Ideologie anderen Leuten das Leben schwer zu machen.

Anonym hat gesagt…

Regelbruch!

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