Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 20. Mai 2008
341.
Während die Kreativleitung und der Kwaliteitswart also sprachen und Mo fröhlich über einen sehr munteren erzählenden Kranich weiter schrieb, hatte es der Kollege mit der Karomütze endlich zum Chef geschafft, wo er Bericht gab über alle Angelegenheiten, die er in Erfahrung gebracht hatte, und der Chef dachte, eigentlich ist es doch recht schön, Chef zu sein und Bericht zu erhalten über alles dieses und im Vollgefühl der eigenen Bedeutung dann wieder im Büro zu erscheinen, und die Gattin des Chefs dachte, als sie die Kekse und den Kaffee brachte, um Himmels willen, er wird es sich noch anders überlegen, denn die Augen des Chefs funkelten lustig und munter, seine Haut rötete sich kränklich, und es war, als wäre er nie auch nur eine Sekunde im Zweifel gewesen über die Fortsetzung seiner Arbeit, und sie ging leise wieder aus dem Zimmer, zog leise die Tür hinter sich zu und dachte, vielleicht ist es jetzt an mir, zur Gattin Ö zu gehen und bitterlich zu weinen, aber dann fing sie sich wieder und sagte sich, was mache ich hier eigentlich, es ist doch gar nichts passiert, und es war ja auch nichts passiert, und was Karomütze zu berichten hatte, wie wichtig war das denn wirklich, es klang sehr wichtig, gewiß, es klang nach Sorgen um die Welt und schlimmen Zuständen, dazu noch nach Problemen in der EinSatzLeitung, und schließlich entschied sie, wieder in das Zimmer zu gehen und sich leise an irgendetwas zu schaffen zu machen und hier an der Gardine zu zupfen und dort ein Kräutlein aus einem Blumentopf zu rupfen und nebenher zu hören, ob es nicht eher an der Zeit wäre, die Demokratiebeauftragte, deren Aufzug ihr schon des längeren mißfiel, zu einem kleinen Einkaufsbummel zu schleppen, um sie dezent auf ihre künftigen Pflichten und nebenher auch etwas präziser auf die zu erwartenden Schwierigkeiten vorzubereiten, aber als sie das wichtige Gerappel des Karobemützten über Weltenbrand und Dosenpfand hörte, wurde sie sehr müde und ging schnell wieder aus dem Zimmer und setzte sich in den Garten und betrachtete die Rosenstauden, als könnte sie diese durch angestrengtes Draufschauen zu schnellerem Wachstum bewegen.
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9 Kommentare:
Warum wird eigentlich alles immer so langweilig, warum gehen immer die großen Themen in den kleinen unter, wenn man euch nicht Feuer unter dem Hintern macht?
Vielleicht schnallt jetzt mal einer, was mit dem los ist? Total destruktiv, der Junge!
Mal nicht frech werden jetzt hier die Assistentinnen, ja!
Wo ist eigentlcih der Sicherheitskerl, wenn man ihn mal braucht, weil Leitung Ö neuerdings einen Kegelbruder bei sich hat?
Na wo schon, beim Chef baggern!
Was heißt hier baggern, er muß aufklären, da gibts nichts dran zu rütteln, und außerdem werden wir uns doch von Kegelbrüdern nicht einschüchtern lassen.
Schubidubidu!
Was ist jetzt mit der los?
Sie singt.
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