Dienstag, 13. Mai 2008

334.

Unterdessen hatte die Gattin des Chefs den Haushalt Ö erreicht und dort die Freundin in heller Aufregung angetroffen - der Sohn hatte sich zwar gemeldet, und es hatte alles ganz gut geklungen, aber in ihrer Erleichterung über diese Nachricht war der Gattin Ö etwas in die Hände gefallen, das geeignet war, sie an der Integrität ihres Eheliebsten irre zu machen, eine Karte, welche sie nun hin und her drehte, ein Gegenstand, den sie nicht ignorieren konnte, und es war ihr, als hätte sich plötzlich die Farbe des Tages ebenso geändert wie die Farben der Möbel und der Klang der Motoren der Elektrogeräte, mit deren Hilfe sie dem Haushalt stets recht gründlich auf den Grund zu gehen pflegte, und als sie ihre Freundin sah, wußte sie für einen Augenblick nicht, ob sie diese zum Bleiben laden oder zum Gehen auffordern sollte, aber wer wäre sie gewesen, wenn ihr nicht eingefallen wäre, daß sie ja zu einem gemeinsamen Spaziergang laden könne, um alle die Sorgen zu drehen und zu wenden oder unbesprochen in die Böschung zu schicken, die ihr und allen ihresgleichen zufielen, während die Herren Gatten sich wie völlig unangefochten von allem diesem über die öffentlichen Angelegenheiten ereiferten, in denen es wahrhaftig auch viel zu ereifern gab, aber doch auch manches zu loben, bemerkte die Gattin des Chefs, wir haben immer noch viel für die Befreiung der Menschen in aller Welt zu tun, aber manchen wird auch von erstaunlicher Seite geholfen, Freunde aus aller Welt helfen etwa den Burmesen, und - nun, sagte sie dann, aber du siehst doch bedrückt aus, meine Liebe, wie können wir denn hier etwas Befreiendes finden?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich kann alles erklären.

Anonym hat gesagt…

Das sollte er besser unterlassen, hier stapeln sich die Dringlichkeiten, und er will seiner Frau was erklären, so geht das doch nicht.

Anonym hat gesagt…

Das macht man außerdem anders: Man fragt sie aus, man dreht den Inquisitionsspeiß um usw., aber was ist denn das Problem in der Abteilung Ö?

Anonym hat gesagt…

Es gibt Leute, denen geht das Befreiungspathos mächtig auf die Nerven, außerdem finden sie es immer ungerecht verteilt.

Anonym hat gesagt…

Ach so, wenns weiter nüscht is...

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