Mittwoch, 1. Dezember 2010

1261.B

Ich habe etwas sehr Schönes geschrieben zum Advent, sagte Mo, es ist eine kleine Geschichte, welche den lieben Gott von der Schande der Schöpfung ein bisschen entlasten und ihm außerdem auch einen Vorschlag zur Güte machen möchte, wie es in der Welt besser sein könnte. Ich habe den Entwurf sehr mühsam erarbeitet, und zwar im Dialog mit dem klitzekleinen Forschungsminister, der sich manchmal über den Monotheismus aufregt. Ich habe aber, um nicht zu fies zu werden, andererseits den kleinen Brachvogel gefragt, ob er nicht auch etwas zur Verteidigung des monotheistischen Gottes anzuführen wisse. Und schließlich habe ich alles zu folgender Geschichte zusammengefügt, die ich hiermit ergebenst präsentiere:
"Bestimmt hat der liebe monotheistische Gott nur Pastoren, Lehrer und Dienstleister haben wollen, und da sie in der Welt schon zuhanden waren, musste er sie auch gar nicht erst erschaffen. Er musste nur diejenigen unter ihnen, die nicht lieb und bescheiden waren, erst noch zusammendonnern, dazu war er aber nach übereinstimmenden Zeugenberichten recht begabt. Ein gewisses Problem bereitete ihm die Existenz der Weiber, welche die blöden Baalim erschaffen hatten, aber da man sie brauchte, musste man eben daran arbeiten, sie durch die Einsetzung plausibler Regeln der je passenden Zurechtstutzung zu zu führen. Das wird - Gott sei Lob und Dank! - auch bald nicht mehr nötig sein, die Wissenschaft hat ja einige Fortschritte erzielt, woraus wir nur schließen können, dass die Wissenschaft in jedem Fall eine gottgewollte Kunst ist. Wir können uns dann ganz darauf konzentrieren, die Schäden zu heilen, welche die Mannheit bis dahin an ihrer unerträglichen Verwiesenheit auf die Weibheit genommen hat. Das wird uns allen sehr helfen, vielleicht kann man den künftigen Menschen nicht nur die Geschlechtlichkeit und die Verdauung abtrainieren, sondern auch noch Flügel anzüchten, ich meine, das sollte doch zu machen sein," las die Kreativleitung laut, und dann sagte sie, in Ansehung der geistigen Lage der Gegenwart habe die Chefin sich auch etwas ausbedungen, und zwar das Recht, einen eventuell Anstoß erregenden EinSatz auch dann zu lesen zu bekommen, wenn er der Kreativleitung gut erscheine. Na gut, sagte Mo, denn neuerdings konnte sie sogar gönnerhaft sein.

4 Kommentare:

Minderheitler mit grünen Borsten hat gesagt…

Diese Feministinnen und schamlosen Blasphemiker sind sogar mir zu massiv hier.

Mo hat gesagt…

Hihi, massiv wollte ich schon länger mal wieder genannt werden.

chefin hat gesagt…

Das scheint nicht ganz die richtige Ebene zu sein.

Oberassistent hat gesagt…

Wollen wir nicht doch lieber über das Wetter reden?

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