Donnerstag, 14. Februar 2008

(2)45.

Während der Chef in seiner abendlichen und vom Besuch der genesenen Kreativleitung mittlerweile entlasteten (nana, sagte die Gattin, mir war es trotz allem ein Vergnügen, sie ist doch im Grunde dezent, und sie lächelt noch in dieser unangenehmen Befindlichkeit immer sehr hübsch, aber der Chef war dennoch froh, seine Gattin wieder für sich allein zu haben, und diese lachte bei der Gelegenheit geradezu dankbar ein bißchen über alles, was so über Eifersucht geredet wird, in sich hinein - etwas an diesem InSichHineinLachen schien ihn auf durchaus ambivalente Weise zu reizen, aber das überging sie kühl - denn nach allem, was sie davon verstand, war so ziemlich alles auch an dem neuesten und expertitischsten Gerede falsch, und sie verstand davon eine Menge und vermutlich bis in alle Ewigkeit in gemischtgeschlechtlichen Gesellschaften Unaussprechliches am Grunde des Geheimnisses ihrer beispielhaften Gelassenheit) Häuslichkeit darüber nachdachte, wie er den Buchhalter anderntags damit beschäftigen würde, einmal einen druck- und syntaxfehlerstatistischen Vergleich zwischen den Produktionen der Kreativleitung (nicht weniger als alle Haupteinträge) und seinen eigenen zu erstellen, ließ sich die Gattin Ö nicht ohne Überdruß in ihren häuslichen Sessel fallen (ihr Herr Gatte schien noch unterwegs zu sein, und sie war durchaus froh über die Stille, einerseits...) und dachte darüber nach, wie es ihr wohl gelingen könne, aus ihrer "Rolle" (buuh, was für ein Wort, dachte sie, als sie sich dabei erwischte, es zu denken) als stets ein wenig bespöttelter und gefürchteter Hochzieherin einer linken Braue herauszukommen, denn sie fühlte in sich den Wunsch anschwellen, vollkommen ernsthaft mitzusprechen und zugleich ein wenig für einen Spaß zu sorgen, der einmal nicht auf ihre eigenen Kosten ginge, und als das innere Schwellen gar zu unerträglich wurde, begab sie sich vor den nächstgrößeren Spiegel und wunderte sich (freilich nicht ganz stolzfern und duchaus narzißtisch) fast darüber, daß sie eine immer noch eher beleidigend schlanke Taille hatte, wenn man bedachte, was das auch bei ihr gnadenlos fortschreitende Alter ihr im übrigen angetan hatte und weiter ihr anzutun nicht aufhören würde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Chef und der Leiter der Abteilung Öffentlichkeit sollen doch lieber erstmal ihre Häuser in Ordnung bringen, bevor sie hier herumdröhnen, und wenn der Chef dem Buchhalter so einen blöden Auftrag gibt, dann sollte er sich klarmachen, wer den dann auszuführen hat, nämlich natürlich ich!

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