Samstag, 24. Januar 2009

590.

In der Wohnung der Kreativleitung besaß Mo ein eigenes kleines Schränkchen mit vielen kleinen Schubladen, in denen alte Manuskripte lagen, welche alle darauf warteten, nach und nach überführt zu werden in neue Texte, und, beflügelt durch ihr schönes neues Mäntelchen, war Mo emsig damit beschäftigt, nach einem ganz bestimmten Textlein zu suchen, in dem sie vor langer langer Zeit einmal eine Art Gebrauchsanleitung zum Umgang mit männlichen Musen zu Nutzen und Frommen der kulturschaffenden Damen geschrieben hatte, damals, als sie selbst noch ausgesehen hatte wie eine, die man leicht als Muse sich zu schnappen versucht sein konnte, aber sie wurde in ihrem Wühlen, Suchen und Scharren und all ihrer herrlichen Geschäftigkeit sehr abgelenkt durch eine Kreativleitung, welche sorgenvoll und genervt mit dem Telefon in der Hand auf und abwanderte und in dieses Telefon hineinsprach, sie wisse wirklich nicht, was sie diesen talibanischen Drohungen entgegenhalten könne, man müsse doch eher langfristig darauf bedacht sein, den Leuten mehr Freude am Leben zu geben, Mo zum Beispiel... aber sie schien unterbrochen zu werden, und ihr Gesicht, das sah Mo genau, wurde immer länger, bis sie sie schließlich sagen hörte, na gut, ich werde sehen, daß ich morgen etwas über Karomütze und seinen Kumpel schreibe, wenn das dem lieben Frieden dient.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du solltest nicht über mich als Beispiel reden, ich bin immer schon ein sehr schlechtes Beispiel gewesen.

Anonym hat gesagt…

Der Demokratiebeauftragte war das, der kann vielleicht manchmal nerven, ist ja ein guter Junge, aber...

Anonym hat gesagt…

Er rief in meinem Auftrag an, und ich bin mit dem Ergebnis einstweilen zufrieden.

Anonym hat gesagt…

Ich habe zu tun.

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