Freitag, 9. Januar 2009

575.

Was würden Sie eigentlich als das schlimmste Erbe des christlichen Abendlandes ansehen, fragte der Demokratiebeauftragte den klitzekleinen Forschungsminister, als dieser von seinen Untersuchungen und Papieren aufsah, und der Klitzekleine antwortete raschelnd, früher habe er geglaubt, es wäre die Inquisition, aber mittlerweile sei er hier ein wenig präziser geworden, es sei in neuerer Zeit vor allem die inquisitorisch durchgesetzte und auf fatale Weise mit dem allgemeinen Psychologismus und Ökonomismus durchsetzte Fetischverwendung der Rede von "Vertrauen," welche zuverlässig und regelmäßig das erzeuge, was sie vorgeblich zu überwinden trachte, nämlich das böse böse Mißtrauen, und mit einem Seitenblick auf die soeben den Raum betretende Assistentin K und ihren wachsenden Bauch sagte er, ich könnte Ihnen ein paar Kandidaten nennen, die mit ihrem Gewäsch womöglich sogar das Vertrauen, das diese Dame hier offensichtlich in ihr heranwachsendes Kind hat, noch zu erschüttern vermöchten, indem sie sich fett draufsetzten und bei jeder Kleinigkeit herumschwadronierten, wie wichtig doch das Vertrauen sei, und die Assistentin fragte indigniert, reden Sie über mich, ich höre bei sowas gar nicht mehr hin, das würde mich nur nerven...

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wieder einmal setzen nicht nur die Propagandisten Jugend, sondern auch andere Kräfte sich rücksichtslos über unsere wichtigen Botschaften hinweg...

Anonym hat gesagt…

Der klitzekleine Forschungsminister ist immer so negativ...

Anonym hat gesagt…

Haben Sie schon einmal "positive Forschung" gesehen?

Anonym hat gesagt…

Man beschäftigt sich immer mit den falschen Problemen.

Anonym hat gesagt…

Man kann aber auf anderem Wege auch die guten Dinge der jeweiligen Institutionen und Reden würdigen, Vertrauen an sich ist ja nichts Schlechtes, und wieviel der Rede darüber man als Gewäsch, wieviel man als Ermunterung empfindet, das mag doch sehr unterschiedlich sein, viele Menschen scheinen es ja gern zu hören...

Anonym hat gesagt…

Und noch lieber drängen sie es andern auf und bringen unsere Branche in Verruf, als würden sich die Kollegen in den Einsatzgebieten nicht darum bemühen, den Leuten Sicherheit zu geben.

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