Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Mittwoch, 7. Januar 2009
573.
Mo schaute in den Schnee und war enttäuscht, denn es war sehr kalt, die Scheiben beschlagen, niemand ging mit ihr nach draußen, und überhaupt hatte sie sich alles ganz anders vorgestellt, denn sie konnte wohl fühlen, aber in keiner Weise verstehen, wie ein Ereignis in der Welt mit einem anderen zusammenhing, und warum das eine alle so sehr beschäftigte und das andere nicht, und die Kreativleitung sagte, siehst du, wegen dieser deiner Verständnislosigkeit bist du so lange gefangen gewesen und so klein geworden, und Mo machte große runde Augen, denn das hatte sie von der Kreativleitung nun nicht erwartet, aber vielleicht hatte sie es auch gar nicht wirklich verstanden?
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8 Kommentare:
Sie muß lernen, sich einer Gemeinschaft wirklich und innerlich anzuschließen, und zwar der Gemeinschaft der Richtigen, die immer recht haben und deswegen alle Rechte zu allen Übergriffen, aber mich wundert auch, daß das ausgerechnet die Kreativleitung begriffen haben soll.
Wieso, wir sind dich auch alle super kreativ, schon daraus kann man doch schließen, daß wir die richtigen sind, und sie ist uns doch angeschlossen!
Jedenfalls ist sie heute nicht ungezogen, aber warum so verständnislos?
Seit wann machen sich alle so viele Gedanken um Mo?
Wir sind doch keine Gemeinschaft!
Ich finde nichts falsch an Mo, ich wollte ihr nur helfen zu verstehen, daß die Leute eben so komisch reagieren, wenn man sich aus lauter Gutherzigkeit keiner Gemeinschaft so richtig anschließt, weil man es - außer beim Fußball oder so - immer so blöd findet, wie die Gemeinschaften sich zusammenschließen, ich wollte eigentlich die Geschichte vom Brachvogelabweichler weiter erzählen, aber dann hat Mo so vorwurfsvoll geguckt...
Mir geht das ganze Gemeinschaftsgequake gerade ziemlich auf die Nerven, gibt es auch was anderes, also eher sowas wie aufrichtige Freundschaftlichkeit oder dergleichen, und etwas wie einfache zivile Menschlichkeit oder so, oder muß es gleich die fette Gemeinschaftstümelei sein?
Ich schließe mich der Meinung meiner Vorrednerin ausnahmsweise mal an, wird doch alles überschätzt, dieses Gemeinschaftsgerede, und wird durch entsprechendes Gemache nicht besser.
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