Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Montag, 28. Dezember 2009
929.
Sie triumphierten und bramabasierten, sie quatschten und tratschten, sie rätschten und watschten und freuten sich, denn nachdem sie eine Frau fast zu Tode geprügelt hatten mit ihren Maßnahmen, da glaubten sie staunend zu entdecken, daß sie doch ein Herz habe, denn sie blutete ja, und für diesen Beweis hatte es sich doch, so bestätigten sie schulterklopfend einander, gelohnt, sich mit Gewalt und Schmutz zu beflecken, las die Kreativleitung in einem kleinen Text, den Mo ihr angereicht hatte, mein liebes Mo, sagte sie, wie bin ich froh zu wissen, daß du weißt, daß wenigstens ich immer auf deiner Seite sein werde und allen, die im Rahmen einer normativ-dogmatischen oder vermeintlich deskriptiv-durchschauerisch-psychologischen sogenannten Liebesordnung versuchen werden, auf dich zuzugreifen und über dich zu verfügen und dir deine Geschichten umzulügen und dich in Dienste zu stellen, in denen du nichts zu suchen hast, und dich mit Leuten und Sachen zu versöhnen, die vor lauter Balken nicht aus den Augen gucken können, aber jahrelang an ein paar Schüppchen auf deiner Haut herumgemäkelt haben, wie bin ich froh, daß wir wenigstens eine schwache Chance haben, ihnen zu entkommen, und nun müssen wir freilich unsere Truppen gut aufstellen, denn sonst ziehen sie uns für ihre ein, dich zur Erbsenzählerin in der Feldküche, und mich zum gefälligen Herumwedeln mit bunten Pappschildchen, auf denen ich ihnen die Weltordnung erklären soll, wenigstens mal den Kinderchen, und wenn wir das nicht wollen, dann müssen wir weiter behandelt werden, bis wir brav ins Joch gehen wie die Ochsen, und wehe, wehe wir sprechen dies auch noch aus, dann wird es nur umso schlimmer kommen, nicht Mo, aber Mo, entsetzt von allem diesem und erschöpft von der Arbeit an einem größeren Stück, das die Kreativleitung in den Wandteppich zu weben gedachte, war bereits wieder eingeschlafen, und die Kreativleitung legte sie vorsichtig wieder auf ihr Fell, deckte sie mit dem karierten Schal zu und ging noch einmal die Dinge durch, die sie mit Karomütze und der Chefin zu besprechen gedachte.
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6 Kommentare:
Man sollte unsere Arbeit nicht schlecht machen.
Tut hier keiner, man tadelt allenfalls diese Personaltypen, die nicht wissen, wer wo am besten eingesetzt wird.
Die Geschichte von Mo ist unappetitlich wie immer.
Da haben wir ihn, diesmal in Belgien.
Hä?
Sie beliebte mit ihrem Namen zu spielen, der Herr.
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