Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Samstag, 29. August 2009
808.
Während die Leitung der Abteilung Öffentlichkeit, deren Nachwuchs Klein-AÖ für ein Stündchen mit Papá und Großeltern aus war, unter dem heimischen Schreibtisch ihre Füßchen in Salz und Öl badete, um sie hernach recht gründlich zu pflegen, schaute sie mit dem oberen Ende ihrer Physis auf die Zahl 808 und erinnerte sich ihrer frühen Zeit, als sie, innerhalb der EinSatzLeitung noch unter der Herrschaft des damaligen Leiters der Abteilung Öffentlichkeit stehend, es irgendwie aufständisch gefunden hatte, gelegentlich in das Büro des Buchhalters zu schlüpfen und sogar seine seltsam abseitige Häuslichkeit kennenzulernen, und sie kicherte ein wenig, denn das Entsetzen über seine karierten Flanellhemden und sonstigen Merkwürdigkeiten, vor allem aber über die erstaunliche Achtlosigkeit seines Gesamtverhaltens in allen nicht die Zahlen und die Einhaltung aller Regeln betreffenden Dingen war ihr plötzlich wieder frisch gegenwärtig, sie plantschte ein wenig mit den Zehen im sehr warmen Wasser, hüstelte, schnäuzte sich - und hörte schon wieder den Schlüssel im Schloß, bevor sie auch nur die Füße abgetrocknet hatte, das war, in gewisser Weise, auch etwas wie eine Erleichterung, denn ihrem Standing wäre weiteres Nachdenken womöglich nicht förderlich gewesen, nicht weil es sie etwa in jene Zeiten zurück gezogen hätte, sondern eher, weil sie hätte bemerken können, daß es sie ganz woanders hin zog, und daß sie womöglich nicht einmal hätte sagen können, wohin.
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9 Kommentare:
Sie sollte besser nicht an mich denken.
In seiner Selbstlosigkeit ist er ganz niedlich, finden Sie nicht?
Man sollte sie gelegentlich besuchen, man verliert sich ja so aus den Augen.
Keine Mahnung zur Politik heute, Kollegin?
Stichel mal nicht, gieß lieber den Oleander.
Also jetzt traun die sich mal raus hier, oder wie?
Schnarch, das war doch sowieso klar, seit der Szene mit dem Hausboot.
Aber nicht, daß die so mit ihm redet!
Jetzt bloß nicht verteidigen, jeder muß mal Oleander gießen, es ist nichts schlechtes daran, es auszusprechen.
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