Freitag, 7. August 2009

786.

Darauf, daß es kein leichter Job werden würde, war Precuneus durchaus vorbereitet gewesen, und auf die realen internen Schwierigkeiten der EinSatzLeitung möglicherweise sehr viel besser als irgendeiner der Warte und anderer Abgesandter der Vogel- und anderer Welten, und er war dies nicht etwa durch irgendein läppisches Training (nichts gegen Trainings für die, die es brauchen, aber wer Verantwortung übernehmen will, braucht ein bißchen mehr Haltung als die, die man sich antrainieren kann) hier und afrikanische Mutter (nichts gegen die Weisheit meiner Mutter, aber von der Weißenwelt in deutschen Großstädten hatte sie einfach nicht die geringste Vorstellung, sie weiß wohl, daß Menschen immer irgendwie gleich sind, aber was manche Sachen und Theorien mit ihnen machen können, wenn man sie zu lange damit spielen und sie für wahr halten läßt, davon hat sie eben doch keine Ahnung) da, sondern durch etwas, das er in seiner schlichten, von allen Orthodoxien weit entfernten, aber hochgebildeten Frömmigkeit seine sehr persönliche Treue zum Bilderverbot (in humanibus, wenn Sie es lateinisch brauchen, pflegte er zu lachen) genannt haben würde: ob Sie es glauben mögen oder nicht, sagte er beim entspannten Frühstück auf der Veranda zu der Gattin des ehemaligen Chefs, in welcher er noch am ehesten eine aufmerksame und facettenreich denkende Gesprächspartnerin zu haben glaubte (solange er nicht in seinem Büro war, dessen Gesellschaft er noch nicht restlos erkundet hatte) ob Sie es glauben oder nicht (und hier öffnete er behaglich die oberen Knöpfe seines Hemdkragens, nachdem er die heute violette Krawatte schon vor einer halben Stunde abgelegt hatte) - aber dieses eine biblische Verbot, vielleicht das Beste, was uns Ihre Missionare hinterlassen haben, erlaubt uns noch heute, uns immer wieder über alles hinwegzusetzen, was man uns an brutalen Festschreibungen entgegenbringt, es hilft uns, uns gegen diese und gegen Menschen, die mit so etwas operieren, konsequent abzugrenzen, uns auf wirkliche Freiheit und Menschenrecht verbindlich festzulegen und diejenigen, die diese Worte im Munde führen, aber real mißachten, auf geschmeidige Weise mit ihren eigenen Verhaltensweisen zu konfrontieren, wenn nötig, freilich nur, solange wir nicht selbst in der Situation derjenigen unserer erbarmungswürdigen Brüder sind, die sich etwa irgendwelchen Cu-Clux-Clans oder dergleichen gegenüber sehen, und die Gattin des ehemaligen Chefs verstand eher nicht.

4 Kommentare:

Mr. Precuneus hat gesagt…

Ach, ich sehe, ich habe zu viel gesprochen, wie geht es Ihnen, wie haben Sie geruht?

Gattin des ehemaligen Chefs hat gesagt…

Danke gut, ich würde Sie ja gern verstehen, aber manchmal haben Sie eine Art, allzu viele Dinge in einem Satz unterbringen zu wollen, das scheint ja auch so eine von diesen in der Struktur der Sache angelegten und leicht übertrgbaren Unarten zu sein, passen Sie da bloß auf sich auf!

Der ehemalige Chef hat gesagt…

Diese Warnung ist sicher erheblich nützlicher als all die anderen pest- und brachvogeligen Warnungen, die man Ihnen schon mitzugeben versucht hat, lieber Kollege, ich rate Ihnen, hören Sie auf meine Frau, immer kurz bleiben!

Ein Festlegungsskeptiker hat gesagt…

Dieser Precuneus wird mir langsam sympathisch; man kann gar nicht genug von diesen "Dingen" in einem Satz unterbringen. - Die pauschale Kritik angeblich mangelnder Kürze teile ich in diesem Zusammenhang nun wirklich nicht.

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