Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Mittwoch, 1. Juli 2009
749.
Tatsächlich war Karomütze noch am Abend zur allgemeinsten Verteidigung gegangen, die genau so lange friedliche Gespräche führen konnte, wie sie das Kind ganz einfach im Schoß hielt, er wunderte sich darüber nicht weiter, manche Leute legen ihre Kinder eben von klein auf zu festen Zeiten in feste Betten, andere halten sie lieber im Schoß, solange die Kinder das verlangen, es nervte ihn etwas, daß immer irgendeine Unterbrechung war, fürchterlich, was so ein kleines Wesen alles braucht, und er ging auch nicht so gern selbst an Kühlschränke in fremden Küchen, um die Getränkeversorgung sicherzustellen, aber insgesamt ging es ruhiger zu als er erwartet hatte, die allgemeinste Verteidigung sagte, wir wissen nicht, was richtig ist, was sie heute verkünden, werden sie in 20 Jahren so falsch finden wie wir heute das, was unsere Mütter vor 30 Jahren richtig fanden, so folgen wir doch am besten einfach unseren Instinkten, und dann hörte sie ihm aufmerksam zu, als er seinen Skrupeln über seine Beteiligung an einer großen Maßnahme Ausdruck gab, wieder einmal die Gewissenskonflikte des Sicherheitstypen, interessant, daß er das so hat, dachte sie, und irgendwann lachte sie, vielleicht ist "Geburtshilfe" sowas ähnliches wie diese komische Maßnahme, in der du engagiert bist, da stehen lauter Leute um dich herum, wissen, irgendwie müssen sie auch da sein, aber machen mußt du es, du selbst erlebst es aber nun nicht gerade als ein Machen, denn es passiert dir doch, und es muß auch passieren, und wenn ich mir vorstelle, einer von deinen Maßnahmenschöpfern wäre dabei, du lieber Himmel, man würde ihn doch schnellstens rauswerfen, aber Karomütze fand diesen Vergleich irgendwie unpassend und verabschiedete sich recht bald.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
16 Kommentare:
Was will er nun, die Maßnahme oder sich bei der allgemeinsten Verteidigung ausheulen, der weiß doch nicht, was er will!
Ja, es fehlt der Führungswille, und diese allgemeinste Verteidigung ist sowieso überflüssig und für gar nichts zu gebrauchen, ihr Kind wird sie auch noch verderben.
Ich ließe mich, wenn ich schon unbedingt geführt werden müßte, lieber von jemandem führen, der keinen unbedingten Führungswillen hätte, aber mehr so wäre wie die allgemeinste Verteidigung, ist das jetzt sehr schlimm, Herr General?
Sachlich ist das sicher richtig, Kollege, aber manche Lagen erfordern, nun ja, eben doch, obwohl, das ist dann auch wieder...
Aja, bedankt.
Die Holländer waren schon immer Weicheier, die werden schon sehen, was sie davon haben, hat ja schon angefangen, tun doch auch keinem einen Gefallen damit...
Schnapp! Was ist denn jetzt wieder los? Hast du Kopfschmerzen?
Konsequenz in den wichtigsten Dingen schließt doch nicht aus, daß man demokratisch genug ist, nicht um jeden Preis führen zu wollen?
Die Chefin fragt zu viel, da rollt der Rubel immer wieder weg, und die Regeln werden auch nicht eingehalten.
Denk er doch mal ein bißchen positiv, der Herr Buchhalter!
Müssen wir uns das gefallen lassen?
Ihr könntet ja mal die Belgier fragen.
Die werden es wissen!
Wir werden jetzt nicht wegen eines durchgeknallten ehemaligen Chefs die Zensur einführen, werden wir?
Schnapp! Er ist nicht durchgeknallt!
Regelbruch!
Kommentar veröffentlichen