Dienstag, 30. Juni 2009

748.

Karomütze, nachdem er am Morgen wieder einmal noch im Pyjama die möglichen Tätigkeiten und Tätlichkeiten der fremden Geheimdienste systematisiert und sich selbst in ungeschickter Position vermutet hatte, zerdrückte im Verlassen der Naßzelle seiner Wohnung eine Motte an der Wand (sie kommen in immer neuen Arten in diesen Jahren und sind doch nicht nur den Straßenbäumen, sondern auch der häuslichen Globensammlung gefährlich, murmelte er), entfernte den staubmatschig dunklen Fleck von den weißen Fliesen (dummerweise hatte das Vieh auf einer der Fugen gesessen, die kriegt man nicht so leicht sauber, grollte er) und entschied, als er im Spiegel seines Kleiderschrankes in sein frischrasiertes Gesicht schaute, nun endlich einmal seiner alten Lieblingskollegin, der allgemeinsten Verteidigung, den Anstandsbesuch zur Besichtigung des Nachwuchses abzustatten, besonders toll ist sowas ja eigentlich nicht, dachte er, aber sie war früher immer nett zu mir auf den Korridoren, und Freundschaftsausfälle wird sie schon genug haben, wie alle Leute mit kleinen Kindern, das wußte er von Besuchen bei seiner Schwester.

4 Kommentare:

Dame Ö hat gesagt…

Zerdrückt er sie etwa mit bloßen Fingern?

Karomütze hat gesagt…

Natürlich nicht.

Buchhalter hat gesagt…

Womit denn bitte dann?

Minderheitler mit grünen Borsten hat gesagt…

Ihr habt Sorgen!

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