Montag, 8. Juni 2009

726.

Dame Ö. erfreute sich am frühen Montag einer angenehm ruhigen Arbeitsatmosphäre ohne viel Telefongeräusch, nachdem es ihr endlich gelungen war, einen außerordentlich lästigen anonymen Anrufer, welcher sich als Kavalier geradezu Schillerschen Formates aufzuspielen beliebte und sie eigens anrief, um ihr mitzuteilen, daß er ihren Dank für seine unerbetenen Dienste wahrhaftig nicht begehre, mit dem Satze abzufertigen, er möge seinen Handschuh allein verspeisen und sich andernfalls schon einmal einen Anwalt suchen.

20 Kommentare:

Leitung Öffentlichkeit hat gesagt…

Wir bekommen hier gerade eine Anfrage, ob wir vielleicht Dame Ö für den Wahlkampf bereitstellen könnten.

Verteidigung K hat gesagt…

Für welche Partei denn?

Ein Journalist hat gesagt…

Das fragen wir uns auch schon lange, raus mit der Sprache.

kwaliteitswart hat gesagt…

Untersteht euch!

Demokratiebeauftragter hat gesagt…

Man könnte an eine Würde-Partei denken.

Chefin hat gesagt…

Wenn Würde nicht mehr überparteilich ist, was dann?

Oberassistent hat gesagt…

Die Chefin fragt, hört hört!

Dame Ö hat gesagt…

Ein hörender Oberassistent ist auch keine schlechte Erfindung, nach allem.

Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse hat gesagt…

Ich finde, sie sollte ihre Keif- und Drohkapazitäten einsetzen, um bei der schnellen Befreiung der Journalistinnen aus dem "Umerziehung durch Arbeit" Knast in Nordkorea zu holen.

Buchhalter hat gesagt…

Bevor eine Unkorrektheit geschieht, Keif- und Droh-Kapazitäten, ich muß sehr bitten, Dame Ö, habe die Ehre, werde auch keine Belästigungsanrufe unternehmen, aber mich jederzeit gern mit Ihnen auf einen Tee zusammensetzen, wenn es gefällig ist.

karomütze hat gesagt…

Hossa!

kreativleitung hat gesagt…

Da kannste mal sehen, auch ein Buchhalter weiß gelegentlich zu überraschen, wenn mal nicht mit Zahlen (immer zu rot in letzter Zeit), dann doch wenigstens mit guten Manieren.

Anonym hat gesagt…

Ein besonders peinlicher Fehler, es mußte heißen: Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse hat gesagt...
Ich finde, sie soll ihre Droh- und Keifkapazitäten zur Befreiung der Journalistinnen aus dem "Umerziehungslager" EinSetzen.

Anonym hat gesagt…

Dame Ö eignet sich für die Blaublütigen, die, wenn das Blut in die richtige Richtung fließt, darin badend erschauern und in Würde verenden, weil sie für den Wahlkampf zu etepetete sind.

Leitung Öffentlichkeit hat gesagt…

Ja um Himmels willen, nach dieser Aufklärung, was machen wir denn da jetzt, da werden wir sie wohl nicht verleihen können, unsere Dame Ö.

Chefin hat gesagt…

Sie sollten mit wohlmeinenden Menschen nicht so zickig sein, meine Liebe, auch nicht in den letzten Monaten der Schwangerschaft.

Ein altgedienter Wahlhelfer hat gesagt…

Man muß einmal bedenken, wie weit manche Parteien gebracht worden sind dadurch, daß sie ihren Wahlkampf auf Rancune und Ressentiment gebaut haben: haben sich immer selbst ihre besten Köppe abjehaun.

Buchhalter hat gesagt…

Die Idee, daß alle Menschen sich verhalten sollten wie stämmige Kerle, die immer für sich werben und alles andere von sich nicht nur im self-storage unterbringen, sondern einfach völlig vergessen, finde ich der Übersichtlichkeit der Welt sehr förderlich.

Demokratiebeauftragter hat gesagt…

Wir haben ihn zu viel gelobt, jetzt wird er schon wieder übermütig und fühlt sich befugt, an der Übersichtlichkeit der Welt zu arbeiten.

Das Volk hat gesagt…

ist nicht tümlich, es mag die Blauen manchmal ganz gern.

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