Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Donnerstag, 27. Mai 2010
1079.
Richtig vorangekommen war die Leitung Öffentlichkeit in ihrem Gespräch mit dem Kwaliteitswart eigentlich nicht, es war, als wäre in dem Gespräch irgendetwas schief, dabei waren sie beide hochtrainierte Kommunikatoren, er ein lehrender Profi der Kommunikationslehre, sie eine erfahrene PR-Frau, und sie war zudem, wie man es doch muß, mit klaren Zielen ins Gespräch gegangen - er aber war in seiner coolen uneinnehmbaren Reserve geblieben, die sie in der Regel eher zum Zorn als zu sonstwas reizte, und auch diesmal konnte nur ihr Ziel, ihn auf die Seite der Conspiratores (so nannte der ehemalige Chef "seine" Truppe) zu ziehen, sie veranlassen, sich ihres Anti-Aggressionstrainings zu erinnern, anstatt gleich los zu pesten: aber ob es nun daran lag, daß sie mittlerweile Mutter war, oder daran, daß er nicht mehr an Öl denken mußte, wenn er sie sah, das Gespräch kam nicht über die allgemeinste Konversation hinaus, denn sobald die Leitung Ö auch nur einen Anflug von Unmut gegen die Chefin oder die Kreativleitung erkennen ließ, setzte der Kwaliteitswart sein gewinnendes Lächeln auf und sagte, wissen Sie, das sind Ihre Interna, wir Warte gehören ja im Grunde gar nicht dazu, ich darf Ihnen aber sagen, daß ich weder der Chefin noch der Kreativleitung meinen Respekt jemals ernsthaft versagen könnte, da hatte die Leitung Öffentlichkeit ganz plötzlich das Bedürfnis, sich ausnahmsweise mal in die ewigen Selbstzweifel der Kreativleitung einzufühlen.
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10 Kommentare:
Better don't, Madame.
So schlimm?
Ich glaube, er hat sich am "Allgemeinsten" der allgemeinsten Verteidigung angesteckt, ganz einfach.
Wenn er so intelligent ist, der Herr Diskurswart, warum ist er dann nicht auf unserer Seite?
Intelligenz ist sehr sehr gut - aber man muß auch denken.
Sachichja, sachichja!
Nur weil einer etwas anderes denkt als die eingebildeten Schnepfen in ihren Oberstübchen, heißt es nicht, daß er nicht denkt.
Wir danken Ihnen für diesen Hinweis.
Ich habe den Buchhalter bei einem Irrtum erwischt, ich!
O Mo, da ist doch jetzt nicht soo wichtig, und dann war es auch schon gestern!
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