Samstag, 30. Mai 2009

717.

Der Himmel hing tief und schwer über der Stadt, und man hätte meinen mögen, das Mo würde an so einem Tage einfach nur auf seinem Fell herumliegen und schwitzen und schnaufen und schlafen, aber aus irgendeinem Grunde hatte es just an diesem Tage eine Freude entwickelt am schweren Himmelsrauschen und an den Tropfen, welche munter wieder aufsprangen, kaum daß sie die schnelle Landung auf dem Fenstersims hinter sich gebracht hatten, und während die Sorge der Kreativleitung, es könnte bei solcher Nässe Mehltau sich setzen auf die Blätter der in diesem Jahr ohnehin eher schwächlich und langsam vor sich hin mükernden Balkonpflanzen, gefiel es dem Mo, sich zwischen den Terrakotta-Töpfen hin und her zu bewegen, an den Gitterstäben vor den Fenstern herumzuturnen und den im Regen verstummten Singvögeln vorzuführen, wie es sich anhört, wenn ein Mo seinen gloriosen blauen Mantel beim Brauschen im Regen ganz naß werden läßt und dabei aus vollem Halse krakeelt.

4 Kommentare:

Dame Ö hat gesagt…

Hat es denn neuerdings wieder Flügel, hat die Kreativleitung denn nicht Angst, es könnte herunterfallen, das klingt doch alles furchtbar gefährlich!

Kreativleitung hat gesagt…

Man soll ihm den Spaß lassen, es hat so lange hinter Gittern sitzen müssen, soll es ein wenig hopsen, es macht das sehr geschickt.

Buchhalter hat gesagt…

Es wäre nicht so schlimm, wenn diese Sache mit dem Mo mal ein Ende hätte.

Verteidigung K hat gesagt…

Ich wüßte nicht, wie ich diese Äußerung nun verteidigen sollte.

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