Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 19. Mai 2009
706.
Es wäre heute der Tag, dozierte der Diskurswart in Abwechslung mit seinem Begleiter, einem relativ zivilisierten Pestbrachvogel in Uniform, über den Overkill in menschlichen Angelegenheiten zu sprechen, und die EinSatzKräfte lauschten andächtig, indem sie sich fragten, was damit gemeint sein könne (die Kreativleitung und Mo, die es hätten wissen können, waren wieder einmal nicht erschienen, zu viel zu tun am Teppich, war ihre übliche Ausrede, wird auch allmählich langweilig, sagte der Oberassistent zur Dame Ö - den Teppich und die Fortschritte an ihm zu besichtigen hatte er sich nie die Mühe gemacht - welche die Nachricht überbrachte und sich bei der Gelegenheit gleich fragte, wen der Oberassistent wohl mehr vermisse, die Kreativleitung oder das Mo), zwar spitzte noch keiner den Bleistift, und das Spitzen der Ohren läßt sich recht schwer ausmachen, wenn man nur so vom Fenster her zuschaut, aber als der Diskurswart seine einführenden Worte endlich abgelegt und dem relativ zivilisierten Pestbrachvogel die Möglichkeit gegeben hatte, mit erstaunlicher, nachgerade professioneller Behutsamkeit und nicht ohne eine gewisse Hurtigkeit zu berichten, wie manchmal, wenn ein Mensch, wie es im Deutschen heiße, "zu viel kriege," das Umfeld (in diesen Kreisen reden sie immer von Umfeldern, Umsetzen usw.) gar nicht mehr begreifen könne, daß er das bei vollem Bewußtsein ertrage, wie man solche Menschen - etwa Soldaten, die aus Auslandseinsätzen zurückkehrten und sich im Alltagsverhalten seltsam betrügen - oftmals gar nicht mehr verstehe, sie für blöd bis gefährlich halte, und diese üblicherweise als posttraumatische Störung bezeichneten Verhaltensweisen gerade deswegen nicht begreife, weil neben der offenkundigen Übersensibilisierung für bestimmte Dinge eine scheinbare Desensibilisierung in anderen Dingen zu beobachten sei, als der relativ zivilisierte Pestbrachvogel in Uniform diese Dinge als Reaktion auf eine Art Overkill zu begreifen empfahl, da war offensichtlich, daß es bei einigen der EinSatzKräfte nur so ratterte, denn daß ein Mensch auch längerfristig unfähig zu angemessene Antworten werde, wenn er in den entscheidenden Situationen ein für allemal gelernt zu haben glaube, daß es auf ihn und sein Verhalten nun wirklich nicht ankomme, das schien durchaus auch anderen als Karomütze und dem Kumpel von der GSG 9 einzuleuchten.
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7 Kommentare:
Ick habe ehrlichjesacht nur Bahnhof verstannen, kann dieser Vogel da vorne vielleicht mal Klartext reden!
Man fragt sich wirklich, nach welchen Kriterien diese Dozenten hier ausgewählt werden, Knöppe anner Jacke oderwatt!
Kaum sitzen sie zusammen, berlinern sie, wie niedlich.
Seit wann findet sie das niedlich, habe ich was verpasst?
Ich bitte um Ruhe, Sie wollen doch was lernen, es kann Sie alle betreffen!
Na det isset ja grade, wie soll man denn von sonem Vogel wat lernen, wa?
Regelbruch!
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