Sonntag, 3. Mai 2009

690.

Karomütze ließ sich überraschend willig ein auf das Ansinnen der Minderheitlerin, denn er war noch ein wenig betroffen von der Trauerfeier für den Gefallenen im Auslandseinsatz, sein Kumpel von der GSG 9 war noch zu frustriert vom gestoppten Einsatz bei der Piratenjagd, um eine attraktive Gesellschaft zu bieten, und er selbst fühlte sich in einer privaten Angelegenheit entsetzlich, weil nichts von dem, was er tat, um das Herz einer Dame zu gewinnen, Erfolg zu haben schien, weshalb er unter Wüten litt, welche seine Hilflosigkeit in dieser Sache nur verschärften, und es war ihm, als würde die Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse und den ewig rotgeränderten Augen genug von der Welt verstehen, um ihm für ein paar Stunden eine fraglos angenehme Gesellschaft zu bieten, mochte es auch ein wenig unpassend aussehen, wenn er, der hübsche junge Mann, sich zeigte mit dieser bei allem jugendlichen Auftritt eben doch schon etwas vom mittleren Alter gezeichnet wirkenden Person – es würde ja ein Ausflug aufs Land werden, was sollte es also, was solls, sagte er sich, und ihr sagte er, ich wußte gar nicht, daß Sie Interesse an Fahrten mit offenem Verdeck haben, denn so hatte sie ihren für eine Dame in ihrer Lage reichlich kühnen Vorschlag begründet: sie wolle gern mal im schwarzen Alfa sitzen, bei offenem Verdeck, und über Land fahren, ob das eventuell möglich sei.

3 Kommentare:

ein general hat gesagt…

Es ist nicht in Ordnung von "Gefallenem" zu sprechen.

oberassistent hat gesagt…

Man überschätzt das alles gemeinhin.

kwaliteitswart hat gesagt…

Was soll das denn bitte für eine Geschichte werden?

Über mich