Samstag, 16. Mai 2009

703.

Der Tag begann grau, und aus den Wolken glaubte die Kreativleitung, ein fernes Schluchzen vernommen zu haben von einem, den sie still liebte, und sie erinnerte sich ihrer letzten Begegnung, wie er, als sie nach langer gemeinsamer Anwesenheit in einem öffentlichen Raum endlich allein gewesen waren, sie gefragt hatte, ob sie noch mit zu ihm gehen würde, und wieder einmal staunte sie, wie sehr sie damals noch die Zeit unterschätzt hatte, denn anstatt zu sagen, wie es angebracht gewesen wäre, du hoffst sicher, daß ich nein sage, aber ich kann dir diesen Gefallen nicht tun, hatte sie - tatsächlich nein gesagt, so brav kann man sein, und nun saß sie da, mit diesem Namen, in dieser EinSatzLeitung, eine Aufforderung, sich künftig nicht mehr dem Schreiben zu widmen, sondern sich (soundsoviele Prüfungen und Erziehungsmaßnahmen zuvor) lieber in den Schuldienst an einer großen Sache zu stellen, vor sich auf dem Schreibtisch, und sehnte sich wieder einmal nach dem Kuss seines Mundes.

12 Kommentare:

Dame Ö hat gesagt…

So, das ist ja spannend, und wer war das, und gegen wen oder was überhaupt brav?

kreativleitung hat gesagt…

Das muß ich mir erst noch ausdenken, ich fand das jetzt sowieso schon ziemlich riskant, nun mal nicht alles auf einmal, wenn ich bitten darf.

kwaliteitswart hat gesagt…

Sie wird neuerdings ziemlich keck.

Oberassistent hat gesagt…

Und da ist wohl einer in seiner Wartsfunktion gekränkt?

Leitung Öffentlichkeit hat gesagt…

Wo ist hier eigentlich jetzt mal die Chefin?

Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse hat gesagt…

Und wo das Politische?

Chefin hat gesagt…

Sie wird ja wohl nicht ernsthaft in den Schuldienst wollen!

Verteidigung K hat gesagt…

Im Gegenteil, das kann nur ein Witz sein.

Gattin des ehemaligen Chefs hat gesagt…

Und was ist bitte riskant daran, wenn endlich mal von einem Kuss die Rede ist?

Karomütze hat gesagt…

Genau, andere schreiben ganze Bücher voll nur darüber!

Der erzählende Kranich hat gesagt…

Eben.

Ein Lehrer hat gesagt…

Die Schule wird diskriminiert, empörend.

Über mich