Sonntag, 21. September 2008

465.

Unterdessen hatte Karomütze sein Umherschweifen wieder aufgenommen, das immerhin seine Aufgabe war, denn wo immer eine Persona aus der EinSatzLeitung ihren Fuß hinsetzte, da sollte zuvor die Lage erkundet, die Luft bereinigt und der Boden bereitet sein, welches zu besorgen Karomützens Pflicht war, eine Pflicht im übrigen, die zugleich Kür war, denn er liebte diese Tätigkeit und insbesondere das Schweifende daran, nicht nur, wenn er mit seinem schwarzen Dienstfahrzeug "richtig auf die Tube drücken" und dabei alle Arten von Musik hören oder per Funk das eine oder interessante Gespräch führen konnte, nein, es war ihm auch immer wieder ein Vergnügen, mit den Menschen draußen im Lande - und manchmal auch regelrecht auf dem Lande, öfter in der Stadt und seltener zu Wasser (die Luft überließ er eher den Vögeln) - zu verkehren, sie in ihren Gewohnheiten zu beobachten und ihnen das eine oder andere abzulauschen, das sie so vielleicht gar nicht gesagt haben wollten, um sie schließlich in seine Pläne der Bodenbereitung einzubinden, wie er es in seinem semiprofessionellen Jargon gern auszudrücken beliebte, und so hatte er nach seinem letzten Schweifen eine hocherstaunliche Geschichte von einem menschlichen Gegenstück zu dem in der EinSatzLeitung überaus beliebten erzählenden Kranich mit dem bis weit über die Breite der Schwungfedern reichenden Lächeln dabei, welche wir hier demnächst berichten werden, freilich nur, um unseren gefiederten Freund ausdrücklich als das blanke Gegenteil zum durch die Geschichte charakterisierten Menschenwesen in ein besonders freundliches Licht zu rücken.

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