Sonntag, 14. September 2008

458.

Mit einer Walze aus Gebrüll und Zorn hatte der niedersächsische Milchzar jeden Deeskalierungsversuch der Kreativleitung niedergewalzt, so daß, wie man sich erinnern wird, mehrere andere EinSatzKräfte herzugerufen werden mußten, um ihn durch die stille Demonstration ihrer momentanen und in den Räumen der EinSatzLeitung unangefochtenen Übermacht zu einem Verhalten zu motivieren, das man als halbwegs gesittet einzustufen habe, die Kreativleitung hatte in der solcherart hergestellten Atmosphäre unter dem Schutze von Demokratiebeauftragtem, Sicherheitsbeauftragtem und der Chefin selbst ihm erläutert, daß ihr keines seiner Argumente für ein besonderes Verdienst seiner Person um Herrn Y ernsthaft einleuchte, er müsse sich ihrer Ansicht nach mit einer Ehrung seiner Verdienste um die Nutztierhaltung bescheiden und könne im übrigen nach diesem Auftritt froh und dankbar sein, daß man überhaupt den Namen der EinSatzLeitung hergebe für eine Art Würdigung seiner Person, es sei fernerhin schon dieses ungewöhnliche Entgegenkommen außer einem zu keiner Diskussion freigegebenen Streben nach einem möglichst vollständigen und möglichst allen Menschen Recht erweisenden Gesamtbild von der Welt auch einer kleinen, im Laufe der Arbeit entstandenen persönlichen Sympathie zu verdanken, von der sie ihm freundlichst nahelege, sie nicht zu verspielen - es war natürlich sichtbar, daß der Herr X bei dieser Ermahnung sich sofort wieder empörte, denn sie schien ihm die realen Machtverhältnisse auf haarsträubende Weise zu verkehren, er hatte schließlich nicht um Sympathie für seine Person gebeten, sondern lediglich um pünktliche Ausführung eines Auftrags nachgesucht, stattdessen Belehrungen aller Art über die Natur der Sprache und der Wahrhaftigkeit in der Darstellung der Welt empfangen und eine unerwünschte nachgerade weltpolitische Meinung der Kreativleitung gehört, diese auch noch verpackt in eine Sympathieerklärung, die zugleich eine Mahnung zur Kenntnisnahme der Verlierbarkeit einer Sympathie enthielt, also dergleichen war wirklich zu nichts zu gebrauchen, und er wollte sich schon umdrehen und knapp grüßend diesen Räumen den Rücken kehren, als er über etwas stolperte, das sich als ein honigverklebter, von Mo zurückgelassener Teller erwies ... mit der durch dieses Stolpern verursachten allseitigen Verlegenheit in der Kreativabteilung am Tage der Beschwerde des Herrn X lassen wir die geehrte Leserschaft für heute allein.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schrecklich schrecklich, was machen sie da bloß!

Anonym hat gesagt…

Was soll das denn jetzt?

Anonym hat gesagt…

Es ist wirklich überflüssig, zu sagen, daß man mit dieser Verlegenheit die Leute allein lasse, das haben sie auch schon gemerkt.

Anonym hat gesagt…

Aber man hat auf diese Weise geklärt, daß alle in Verlegenheit sind, und daß man es so eigentlich nicht machen darf, und daß man es trotzdem tut, man hat also etwas kräftiger ins Horn gestoßen.

Anonym hat gesagt…

Man hat aber sich wieder viel zu heftig verschlungen in den Sätzen, das versteht doch keiner mehr.

Anonym hat gesagt…

Wir haben immer noch nichts Neues über die Grachten gehört.

Anonym hat gesagt…

Mo wird neuerdings ein wenig aufsässig.

Anonym hat gesagt…

Man scheint unsere Erkenntnisse nicht zu würdigen.

Anonym hat gesagt…

Papperlapapp.

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