Sonntag, 24. Januar 2010

957.

Während die übrigen EinSatzKräfte wenigstens am Sonntag Ruhe hatten, schoben der Demokratiebeauftragte und der klitzekleine Forschungsminister wieder einmal gemeinsam eine ruhige Kugel in der Wochenendschicht, und - beide über ihre jeweiligen Zeitungen gebeugt - brummten sie einander dies und das zu, der Demokratiebeauftragte fragte, nachdem er einen Artikel über Afghanistan gelesen hatte, den klitzekleinen Forschungsminister, welcher glaubte, sich mit Fußball beschäftigen zu sollen, sagen Sie mal, was halten Sie eigentlich in Ihrem großen Wissen für das Hauptproblem in den Problemzonen dieser Erde, also ich meine, für das Hauptproblem unserer Leute, die da jetzt eingreifen und nicht wissen, wie sie wieder herauskommen, und der klitzekleine Forschungsminister hob noch etwas benommen seinen unverhältnismäßig großen Kopf aus den Seiten seiner Zeitung, um zu sprechen: schlechte Theorie, mein Freund, schlechte Theorie über die Leute und das, was sie brauchen, schlechte Theorie darüber, wie ein Einsatz auszusehen habe, und absurde Erwartungen hinsichtlich dessen, was planbar sei und was nicht, und mit einem resignierten Seufzer wandte er sich wieder dem Fußball zu, in dem gutes Training und Glück in einem geschickteren Verhältnis zueinander zu stehen schienen als in den politischen Fragen der Welt, in welchen allzu viele Experten allzu viel Unsinn durcheinander schnatterten, und der Demokratiebeauftragte blätterte ebenfalls weiter zum Feuilleton.

6 Kommentare:

Der Expertenverband hat gesagt…

Wir schnattern nicht Unsinn, wir forschen, und dafür, daß irgendwelche besserwisserischen Eigenbrötler nicht auf uns hören, sind wir nicht verantwortlich.

Leitung Ö hat gesagt…

Kann es sein, daß Sie ein wenig überreagieren, die Herrschaften?

Ein General hat gesagt…

Es ist nicht fair, wie man unsere Mühen klein redet.

Chefin hat gesagt…

Wenn Sie eine kleine Unterhaltung untergeordneter Angestellter belauschen, anstatt die offiziellen Angebote unserer Einrichtung in Anspruch zu nehmen, kommen Sie natürlich zu erstaunlich verzerrten Wahrnehmungen unseres Instituts, das lasten Sie sich aber, wenn Sie methodisch halbwegs so sauber arbeiten, daß man Ihnen Ihre jeweilige Generalität oder Expertise auch zutrauen mag, bitte selbst an, nein?

Ein anderer General hat gesagt…

Ich hielt sie für eine schwächelnde Chefin, nun sieht man plötzlich die Haare auf den Zähnen, macht ja nichts wirklich besser.

kreativleitung hat gesagt…

Wer soll dabei arbeiten?

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