Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 23. Februar 2010
987.
Beim Frühstück sagte die Gattin des ehemaligen Chefs zu ihrem Liebsten und Mr. Precuneus, welcher zur großen Freude beider gekommen war, obwohl noch nicht gewiß war, ob dieses nun ein Abschiedsbesuch werden solle oder etwas anderes, dieses wird heute wohl ein großer Tag für Berlusconi werden, für Berlusconi, fragte der ehemalige Chef, wieso ausgerechnet für Berlusconi, und seine Gattin antwortete, weil wir eine Vergleichsgröße für Exzesse brauchen, darum, und mehr wollte sie dazu nun nicht sagen, sie schenkte vielmehr den duftenden Tee in die zartporzellanenen Tassen und dem Gast ein erstaunlich gewinnendes Lächeln, indem sie ihm zutuschelte, es wäre doch gelacht, wenn uns Berlusconi nicht dabei behilflich wäre, mal eine Person zu verteidigen, die bisher für Exzesse nicht bekannt war, wie, und sie zeigte auf eine Zeitungsmeldung, er ist doch schließlich bei allem Überschuß hoffentlich noch ein bißchen ritterlich, oder?
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9 Kommentare:
Diese hauptberuflichen Gattinnen haben schon komische Ideen.
Geradezu verstiegen, würde ich sagen, und außerdem braucht sie nicht zu glauben, daß ich nicht jede Silbe hören könnte, die sie da unserem Gast zutuschelt.
Sie haben noch versäumt zu bemerken, daß früher auch die Gäste schöner waren.
Man kommt so nicht voran mit den eigentlich wichtigen Fragen, wirklich nicht.
Wozu genau brauchen Sie jetzt den Berslusconi, gnädige Frau?
Ich weiß ja nicht, wozu die nette Gattin des ehemaligen Chefs ihn braucht, aber ich denke, man soll sich an ihm ein Beispiel nehmen für geduldete und sogar gefeierte Übertretungen und auch anderen Verantwortungsträgern kleinere Fehltritte nachsehen, nein?
Ich wäre ja dafür, wenn es nicht so sagenhaft inkonsequent wäre!
Einen fröhlichen Sünder hat Gott lieb.
Und uns, uns liebt er nicht? Das ist doch gemein!
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