Montag, 22. Februar 2010

986.

Ach, der Teamsprint, oder das Teamsprint, oder Teamsplit, oder wie oder was, quackelte der Diskurswart, ungewöhnlich engagiert und enragiert, am Montagabend in sein Telefon, das ist doch einfach immer superklasse - er hatte Olympia gesehen und vor Begeisterung über den Sieg den Kwaliteitswart angerufen, denn es lag ihm was daran, daß es nicht Holländer waren, die gewonnen hatten, aber in seinen Jubel mischten sich schnell andere Gedanken, er versuchte, ohne darüber groß nachzudenken, den Kwaliteitswart in eine Gemeinschaft zu ziehen, indem er sagte, bei uns im Team gibt es eigentlich ein Problem, oder, ich meine, wenn es eine verschworene Kreativgruppe gibt, stellen Sie sich bloß mal vor, wie das ausgeht, wenn das einreißt, daß die ausreißen, ne, also ich finde, Sie sind ja da am schwersten betroffen, wenn Ihre Gefährtin einfach zu solchen Sitzungen geht, ohne Sie, das ist doch … aber der Kwaliteitswart wehrte ab und sagte, er hätte sich ziemlich gewöhnt an die Sonntage, an denen seine Frau da beim Brunch sei, und er sei nun einmal Kwaliteitswart, da wisse man, was zuerst komme, übrigens ganz im Interesse der gesamten EinSatzLeitung, sagte er, und habe ich nicht schon mal gesagt, daß nicht unbedingt die Leute die besten Teamer sind, die dauernd team-team-team schreien, er als Diskurswart müsse doch wissen, daß man lange Monologe über den Dialog halten könne, wodurch dann die jeweilige Kommunikationssituation nahezu unerträglich werde für alle, die sich irgendwie auf der verstummten Seite fänden.

2 Kommentare:

Kwaliteitswart hat gesagt…

Kommafehler und eine wenig günstige Darstellung unserer jeweiligen Positionen, ich weiß nicht, was das soll.

Der ehemalige Chef hat gesagt…

Liebe junge Kollegin Chefin, Sie dürfen der Kollegin Kreativleitung meiner Meinung nach ruhig einmal sagen, daß sie nicht JEDER der beschriebenen Figuren einen Protest erlauben muß.

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