Sitzung der EinSatzLeitung
Die Protokollpolitik der EinSatzLeitung ist für den Augenblick und aus gegebenem Anlaß (die Interessen von Mr. Precuneus' Heimatland) noch etwas restriktiver geworden, insofern erscheint hier statt des Protokolls, welches - sorgfältig Rechenschaft ablegend über die Diskussion zum Thema "Mr. Precuneus und die Polizeihochschule seines Landes" sowie verschiedene andere die Kunst und die Sicherheit betreffende Fragen - wohl verwahrt liegt in den Aktenschränken des buchhalterischen Büros, nichts als eine kleine Nachricht darüber, was für eine Diskussion die Dame Ö am Rande der Sitzung auslöste, indem sie von ihren Abenteuern am heimischen Bildschirm berichtete, vor dem sie am Vorabend zum ersten Male Bekanntschaft gemacht hatte mit der Sportart des "Curlings:" mit gehobener Braue und sehr amüsiert hatte sie vor Eröffnung der Sitzung bemerkt, es sei dies doch eine der Volksgesundheit sicher außerordentlich dienliche Sportart, bei der Männer ihren ganzen Gruppenautismus ausleben könnten, ohne irgendwem damit zu schaden, diese ganze sinnlose Totalkonzentration auf etwas, hatte sie fast prustend erzählt, ein Ziel, diese hektischen Bewegungen bei den schrubbenden Versuchen, es zu erreichen, dieses Anfeuern und Kämpfen, anders als beim Anblick anderer Sportarten habe der immerselbe Verhaltenskanon sie in diesem Falle außerordentlich gerührt; das alles schien sie auf eine Weise durchaus ernst zu meinen, aber der Demokratiebeauftragte, Karomütze und der Diskurswart formierten sich sofort zu einer Welle der Empörung über das "Männerbild" der Dame Ö, die allgemeinste Verteidigung hütete mal wieder ihr verschnupftes Kleinchen und war also nicht zugegen, von den anderen wollte niemand so recht zu ihrer Unterstützung herbeieilen, und so blieb die Dame Ö mit ihrer etwas zu süffisanten Begeisterung über eine auch in Deutschland aller olympischen Ehren werte Sportart ziemlich isoliert, bis nach dem Ende der Sitzung die Chefin endlich sagte, sie habe sehr bedauert, am Vorabend das Curling verpasst zu haben, es sei eine ihrer Lieblingssportarten, neben dem Eisschnelllauf, versteht sich, da überlegten es sich die Mitarbeiter noch mal, schließlich hatten auch sie ihre despektierlichen Freuden an manchen eher lächerlichen Gruppenveranstaltungen der Weiblichkeit, und wenn sogar die Chefin mit ihren haselnußfarbenen Augen nichts zu sagen fand gegen das Reden der Dame Ö über Curling und männlichen Gruppenautismus….
Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
12 Kommentare:
Schon wieder dieses pseudo-mitwisserische "Mr. Precuneus' Heimatland" usw., und dann diese überladene Syntax, ich bin gar nicht einverstanden, schon formal nicht, vom Inhoud zu schweigen.
Und dann das Curling, was soll das überhaupt sein, ich habe nie etwas Derartiges angeguckt, es klingt für mich nach Lockenwicklern.
Und, möchte der Kwaliteistwart vielleicht auch mal die Kalauer anmahnen, oder haben sie das in House-Boat-Country nicht?
Mir ist es eigentlich auch lieber, wenn sie sich untereinander streiten, was, Forschungsminister?
Von wem spricht die verehrungswürdige Mo jetzt?
Von den Warten natürlich, die als Externe bei unseren Sitzungen eigentlich sowieso nicht regulär etwas zu suchen haben und allenfalls gnadenhalber zugelassen sind.
Sie sollte mal auf ihr standing aufpassen, ohne die Unterstützung der Warte wäre es doch schlecht damit, nein?
Die Leitung der Abteilung Öffentlichkeit hat nichts gesagt, was nicht in astreiner Übereinstimmung mit der Satzung wäre, da ist wenig dran zu warten.
"Gnadenhalber" ist aber schon ein starker Ausdruck.
Auf welchem von Breughels Bildern wird es nochmal dargestellt?
Soo alt ist das schon?
Immerhin weiß er, daß Pieter Breughel kein Expressionist ist, da kommt doch die gute Erziehung durch.
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